Förderverein: Geld wartet auf dem Konto
Auf dem Sportplatz Gruiten fehlt eine Überdachung der Tribüne. Geld dafür kam durch Spenden zusammen, doch noch wird nicht gebaut.
Gruiten. Gut zwei Jahre ist der grundsanierte Sportplatz Gruiten in Betrieb. Aber noch immer fehlt ein Unterstand, der Zuschauer auf den Tribünen-Stufen vor Regen schützt. Geld, eine solche Dachkonstruktion zu finanzieren, ist vorhanden. Dennoch werden Sportplatz-Besucher sich noch weiter in Geduld üben müssen. Es sind die Strukturen, die das Vorhaben so schwierig machen.
Das Geld hat der Förderverein Fußball Haan-Gruiten aufgetrieben. Dessen Vorsitzender, Dieter Schauf, hatte seit 2010 für die Sanierung des Gruitener Sportplatzes am alten Platz gekämpft, Angebote eingeholt und Sponsoren gesucht. Weil aber die Stadt Haan Eigentümerin des Sportareals war und ist, gestaltete sich die Abstimmung nicht gerade einfach. Die Differenzen zwischen Förderverein und Stadt führten dazu, dass sich die Unterstützer aus dem Vorhaben im Grunde zurückzogen.
Nur: Eine der Aktionen, Geld für das ehrgeizige Sanierungsprojekt aufzutreiben, war eine Sonderauflage des Kräuterlikörs „Borgmanns Kräuter Tropfen“. Der Verkauf von 2000 Flaschen erlöste am Ende 11 256 Euro. Damit sollte der Unterstand finanziert werden. Bis jetzt ist es dazu nicht gekommen. Nun möchte sich der seit 2012 im Grunde untätige Förderverein auflösen. Die Mitglieder halten an ihrem Ziel fest, können (und wollen) aber nicht als Bauherr auftreten. Würden Sie den Verein auflösen, dann ginge das Geld vom Konto, rund 30 000 Euro, nach den Statuten an die Stadt. „Im Haushalt würde es verschwinden und nicht mehr zur Förderung des Fußballs dienen“, erklärte Dieter Schauf.
Der Turn- und Sportverein (TSV) Gruiten hat noch keine Entscheidung über den Bau getroffen. „Wir Fußballer sind eine von acht Abteilung im Verein“, sagt Abteilungsleiter Peter Burek. Jetzt soll ein Fachmann des Landessportbundes den Verein über Möglichkeiten beraten, das Vorhaben umzusetzen. „Den Bau eines Unterstandes haben wir immer befürwortet. Daran hat sich nichts geändert“, sagt Peter Burek. Wenn die Informationen vom Sportbund vorliegen und im Vorstand des Hauptvereins eine Entscheidung getroffen sei, dann solle das weitere Gespräch mit dem Förderverein gesucht werden, sagte Burek.
Dieter Schauf hat einige Angebote für den Bau eines Unterstandes eingeholt und nach eigenen Angaben auch dem Betriebshof vorgelegt. Doch strebe die Stadt eine aufwändigere Lösung an. Laut Peter Burek soll wohl ein befahrbarer Weg am Unterstand vorbei zum Flutlichtmast erhalten bleiben. Was Schauf mit einfachem Schotter für machbar hält, soll nach Einschätzung der Stadt jedoch ausgeschachtet — und damit teurer — werden.
„Wir hätten am liebsten, wenn der Verein das Projekt wieder selbst abwickelt — wie damals den Bau des Kleinspielfeldes“, merkte Betriebshofleiter Claus Hippel an. Das Ganze werde „aber nicht ohne Bauantrag und nicht ohne jemanden gehen, der für die Statik gerade steht“, umsetzbar sein.
Burek lässt keinen Zweifel daran, dass die Finanzen des Fördervereins in jedem Falle zielgerichtet eingesetzt würden, wenn die Förderer denn das Geld an den TSV auszahlt. „Es gibt einen klaren Verwendungszweck.“