Frauengemeinschaft feiert 100-jähriges Jubiläum
Die katholische Frauengemeinschaft in Haan feiert am Dienstag mit einer Festmesse und einem Empfang ihr 100-jähriges Bestehen.
Haan. So gut organisiert wie heute waren die katholischen Frauen in Haan vor mehr als 100 Jahren nicht. Aber sie trafen sich immerhin regelmäßig. „Das war damals allerdings eine reine Gebetsgemeinschaft“, sagt Birgitt Kröger. Genauer gesagt eine katholische Jungfrauen-Kongregation.
Ob sich um 1905 wirklich nur Jungfrauen zum Gebet getroffen haben, wissen Kröger und ihre Mitstreiterinnen Gaby Reglitzki, Gertrud Wimmershoff und Marlies Schild nicht. „Aber wir hoffen es“, sagt Reglitzki und lacht. Die anderen Frauen lassen sich davon anstecken. Es ist eine fröhliche Runde, die da im Forum zusammensitzt und letzte Vorbereitungen für die heutige Feier zum 100-jährigen Bestehen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) Haan trifft.
Nachdem sie gestern das Kommunionkinder-Frühstück begleitet haben, decken sie die Tische ein, warten auf den Caterer und stellen eine kleine Ausstellung über die katholischen Frauen in Haan zusammen. 220 sind es zurzeit, in den 1970er-Jahren waren es mal 400. „Wir werden immer weniger“, bedauert Kröger. „Und immer älter“, ergänzt Reglitzki: „Der Nachwuchs fehlt, die knackigen 40-Jährigen.“
Mehr als 30 Jahre engagiert sich Reglitzki bei den katholischen Frauen. Die anderen kommen auch auf mehr als 20 Jahre kfd-Mitgliedschaft. „Wir sind der größte Verband in Deutschland und auch innerhalb der katholischen Kirche“, sagt Kröger: „Wir sind sehr kritisch.“ Es liege viel im Argen, auch in der eigenen Gemeinde.
So wie früher könnten sich die Haaner Frauen heute nicht mehr einbringen. „Früher war es besser“, sind sie sich einig. Als die Laien in der Kirche gefördert wurden, waren sie auch bei der Liturgie selbstständig. Der häufige Personalwechsel an der Spitze der Gemeinde mache es auch ihnen schwer.
„Wir müssen abwarten“, sagt Kröger. Über die Zusammenarbeit mit Pfarrer Reiner Nieswandt können die Frauen noch nicht viel sagen. „Wir hatten bislang noch nicht viel Kontakt zu ihm“, sagt sie. Aber er wird heute ihre Festmesse feiern. Ob er danach zum Empfang im Forum kommt, wissen die Frauen nicht. „Eine Einladung hat er auf jeden Fall bekommen“, sagen sie.
Was in den vergangenen 100 Jahren immer Bestand hatte, war das karitative Engagement der Frauen. Das Frauenhaus in Mettmann, das Franziskus-Hospiz in Hochdahl, die Haaner Tafel und „Haaner Kinder in Not“ werden regelmäßig mit Spenden bedacht. „Auch spontan können wir helfen“, sagt Kröger.
Als zwei junge Gemeindemitglieder schwer erkrankten, unterstützten die Frauen deren Familien. Dafür organisieren sie zweimal im Jahr einen Basar und laden monatlich zum Frühstück ein.