Freie Waldorfschule: Begegnungen zum runden Geburtstag
Die Freie Waldorfschule gab am Samstag den Startschuss für die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen.
Gruiten. Es ist früh am Samstagmorgen, und trotzdem herrscht in der Freien Waldorfschule in Gruiten, wildes Treiben. Viele Eltern sind gekommen, um sich die Monatsfeier an diesem Morgen anzusehen. Denn es ist der Auftakt für den Jubiläumsfesttag unter dem Motto „Begegnungen“ zum 25-jährigen Bestehen der Schule.
Auf der Bühne in der Mehrzweckhalle stellen alle Klassen etwas aus ihrem Unterricht vor. Dazu gehört neben Musikstücken und Theaterszenen natürlich auch Eurythmie. Aber zu einer Waldorfschule gehört viel mehr als die expressive Tanzkunst. „Wir haben neben den regulären Schulfächern auch noch Gartenbau, Schmieden, Schauspiel oder Fechten“, erklärt Katrin Driesen-Glittenberg, die Geschäftsführerin der Schule. Seit zwei Jahren ist sie nun dort tätig. Als Mutter allerdings schon länger. „Ich habe zwei Söhne, die noch an der Schule sind und einen, der seinen Abschluss 2007 gemacht hat. Also bin ich seit 1994 hier.“
Entstanden ist die Schule im Jahr 1984, weil an der Rudolf-Steiner-Schule in Wuppertal-Barmen zu wenig Platz für die vielen Kinder war. Zuerst in Holzbaracken auf dem Gelände in Wuppertal untergebracht, konnten im Schuljahr 1987/88 die Räume in Gruiten bezogen werden. Seitdem wird dort von der ersten Klasse an unterrichtet.
Auch heute gibt es immer noch mehr Bewerber als Plätze. Zurzeit besuchen 450 Schüler, dazu gehören auch die zwölf Schüler des neu gegründeten Berufskollegs, die Waldorfschule. „Dadurch, dass die Schule nicht so groß ist, gibt es auch eine hohe Identifikation mit ihr“, sagt Driesen-Glittenberg.
Wichtig seien auch die Selbstverwaltung und Beteiligung der Eltern. „Ohne die Eltern läuft hier nichts. Sie helfen sowohl bei Sanierungsarbeiten als auch bei vielen Veranstaltungen.“ Ebenso wichtig ist die Gemeinschaft an der Schule, die auch eine besondere Atmosphäre schaffe. „Wir wollen ganzheitlich auf die Schüler eingehen und nehmen auch die sozialen Probleme der Schüler sehr ernst“, sagt die Geschäftsführerin. Das bestätigt Birgitt Beckers, die seit der ersten Stunde an der Schule unterrichtet. „Die erste Schülergeneration, die ich unterrichtet habe, ist jetzt um die 33 Jahre alt. Und das Witzige ist, dass jetzt schon ihre Kinder zu mir kommen“, erzählt sie.
Das Festprogramm läuft derweil weiter. Neben der Aufführung der 6. Klasse von Richard Wagners „Lohengrin“ am Nachmittag gibt es Diashows und Ausstellungen zur Schulgeschichte, weitere Bühnenstücke rund um Theater, Tanz und Musik und eine Tombola, wobei die Hälfte des Erlöses für die Jugendarbeit des CVJM in Haan gespendet wird.