Sprungbrett für eine Karriere im sozialen Bereich
Um Zivildienstleistende zu ersetzen, werben die Seniorendienste um Freiwillige.
Hilden. Karl Theodor zu Guttenberg hatte zu Amtszeiten das Ende der Wehrpflicht eingeläutet. Er ist nicht mehr Verteidigungsminister, doch die Wehrpflicht wird trotzdem abgeschafft. Auch Zivildienstleistende wird es dann nicht mehr geben.
Derzeit hat das Seniorenzentrum am Erikaweg noch zehn Zivildienstplätze — für 125 Senioren. Im Wohn- und Pflegezentrum sind es 93 Bewohner und acht Plätze für Zivis.
Die Zivis fahren die Senioren nicht nur zu Fachärzten oder in Kliniken, im Alltag gibt es auch einen regen Austausch zwischen Jung und Alt. „Bei der Gymnastik, bei Mahlzeiten oder auch bei Gesellschaftsspielen unterstützen die Zivis unsere Bewohner“, sagt Barbara Clouet.
Die Prokuristin des Seniorenzentrums und ihre Kollegin Daniela Mantegna, Leiterin des Wohn- und Pflegezentrums, müssen nun umstrukturieren. Ab 1. Juli beginnt der Bundesfreiwilligendienst — vorausgesetzt das Gesetz wird Ende April endgültig verabschiedet.
Statt 18 Plätzen haben beide Einrichtungen dann nur noch jeweils vier Plätze für Freiwillige zur Verfügung. Dafür zahlt das Bundeszivildienstamt 400 Euro pro Monat. „Wir legen was oben drauf, wenn der Freiwillige zum Beispiel keine Unterkunft und Verpflegung in Anspruch nimmt“, sagt Clouet.
Dennoch wird es nicht einfach werden, Freiwillige zu finden. „Wir werben deshalb verstärkt an weiterführenden Schulen. Man kann so den Freiwilligendienst auch als Sprungbrett in eine Karriere im sozialen Bereich verstehen“, sagt Clouet.
Neben diesen potenziellen Interessenten können — anders als beim Freiwilligen Sozialen Jahr — auch andere Altersgruppen angesprochen werden: Frührentner, Hausfrauen oder Abiturienten, die im ersten Anlauf keinen Studienplatz ergattern konnten. Interessenten können sich unter Telefon 02103/89 02 54 melden.