Haaner Jugendparlament Freude bei Skatern, Frust bei Bikern
Haan · Bei der ersten Sitzung nach der Wahl konnten die Mitglieder des neu zusammengesetzten Jugendparlaments gleich die gesamte Bandbreite an Emotionen erleben.
Wie eng „himmelhochjauchzend“ und „zu Tode betrübt“ in der politischen Arbeit beieinanderliegen können, das haben die Mitglieder des frisch gewählten Haaner Jugendparlaments in ihrer konstituierenden Sitzung am Montagabend im Ratssaal gleich miterleben müssen.
Da gab es einigen Grund zur Freude, denn die Skater-Anlage an der Landstraße erstrahlt nach einer umfangreichen Sanierung wieder in neuem Glanz. Wegen starker Unebenheiten war die Asphaltfläche für Skater in der jüngeren Vergangenheit weder attraktiv, noch zumutbar. Auf diese Fläche hat die Stadt nun eine neue Betondeckschicht aufgetragen, die dauerhaften Spaß garantieren soll. Neu ist auch die helle Tönung – sie soll die Aufheizung reduzieren. Somit werde ein „Einsinken“ der schweren Skater-Elemente, wie im Bestand erkennbar, unterbunden, hatte die Stadt bereits im vergangenen Jahr mitgeteilt.
Die erneuerte Skateranlage ist bereits nutzbar
Neben der jetzt deutlich aufgewerteten Deckschicht wurde auch die Beleuchtung erneuert. Dank Spenden der Haaner Felsenquelle und der Stiftung „Haaner Jugendförderung“ seien noch weitere Verbesserungen der Anlage möglich gemacht worden, hatte die Stadt zuletzt mitgeteilt.
Jugendparlament-Koordinator Daniel Oelbracht berichtete am Dienstag, das Gremium werde nun eine offizielle Eröffnungsfeier für die Anlage vorbereiten die allerdings bereits nutzbar sei. Auch überlegten die Jugendlichen, sich mit eigenen Verschönerungsmaßnahmen noch in das Projekt einzubringen.
So glücklich die Skater, so traurig die Mountainbike-Fahrer: Ihr Traum von der Wiederbelebung der Gruitener Dirt-Strecke wird wohl vorläufig auch einer bleiben. Die grasbewachsenen, matschigen Hügel bleiben vorerst unbefahrbar. Eine Gruppe junger Leute kämpft darum, die eigentlich großartige Strecke von ihren Überwucherungen zu befreien und das Gelände wieder befahrbar zu machen.
Für ihren Sport müssen die Jungs momentan bis nach Wuppertal oder Solingen fahren, dabei liegt ihr Zuhause im direkt an die ehemalige Strecke angrenzenden Gruitener Neubaugebiet. Vor einigen Jahren war die Anlage von der Stadt erbaut und von den damals fahrenden Jugendlichen mitgestaltet worden. Um die Pflege hat sich dann aber offenbar niemand mehr gekümmert.
Jetzt ist die Strecke nicht mehr nutzbar – und wird es wohl vermutlich auch noch länger bleiben, wie Daniel Oelbracht auf Nachfrage berichtet: „Die Stadt hat angesichts der schwierigen Haushaltssituation kein Geld zur Verfügung, das in ein solches Biker-Projekt gesteckt werden könnte“, erläutert der JuPa-Koordinator. Die frisch gewählten Delegierten hätten somit gleich in ihrer ersten Sitzung erfahren, dass nicht alles, was wünschenswert sei, auch sofort umgesetzt werden könne.
Ein feierlicher Moment sei dagegen die Verpflichtung der Delegierten für die neue Legislaturperiode gewesen. Das vorläufige Ergebnis der Wahl – das wurde im Verlauf der Sitzung noch einmal deutlich hervorgehoben – ist auch das amtliche Endergebnis. Der Vorstand, bestehend aus Henrik Giebels, Emilia Zambon und Melin Atalay, stellte sich am Montagabend indes noch nicht zur (Wieder-)Wahl. Dies werde aber demnächst ebenfalls erfolgen, kündigt Oelbracht an.
Unklar ist noch, wer welche Fachausschüsse besucht
Zuvor ist das Trio aber noch an der Planung eines „Seminartages“ beteiligt, der Ende Januar oder Anfang Februar stattfinden und die Delegierten mit ihrer Arbeit und den dazugehörigen Abläufen vertraut machen soll. Dabei werde es auch um die Frage gehen, wer in welche politischen Fachausschüsse entsandt werden soll: „Wir hatten schon einmal locker angedacht, den Seminartag vielleicht mit einem Ausflug zum Düsseldorfer Landtag zu kombinieren“, verrät Oelbracht abschließend: „Ideal wäre es natürlich, wenn wir dort – im Landtagsgebäude – auch noch einen Raum für unsere Arbeit an diesem Seminartag zur Verfügung gestellt bekommen könnten.“
Was das betrifft, sei die Entscheidung allerdings noch nicht gefallen.