Standort Kampheider Straße Flüchtlingsunterkunft zu teuer

Haan · Das Projekt an der Kampheider Straße solle zwar weiter geplant werden, eine kurzfristige Umsetzung ist laut Verwaltung aber aktuell nicht machbar.

So könnte die Unterkunft in Haan in Zukunft aussehen.

Foto: Stadt Haan

(mabu) Der Preis für das Projekt „Flüchtlingsunterkunft Kampheider Straße“ sei kein Kleingeld, sagt Annette Herz, Erste Beigeordnete der Stadt Haan im Ausschuss für Soziales, Integration und Generationen am Dienstag. 8,25 Mio. Euro soll das Vorhaben am Ende kosten. „Das ist in unserer aktuellen Haushaltslage nicht darstellbar“, so Herz. Dennoch wird die Verwaltung die Planung der Einrichtung vorantreiben bis zur Entwurfsplanung mit „Kostenberechnung bzw. Baugenehmigungsreife“, heißt es in der Beschlussvorlage. Dem stimmte der Ausschuss mit Ausnahme der SPD zu. „Falls sich dann Fördermöglichkeiten des Bundes oder des Landes ergeben, haben wir den Plan schon einmal in der Schublade“, so Herz, die in der Sitzung erste Entwürfe vorstellte.

Die SPD krisitsierte die Lage der geplanten Häuser. „Wieder eine Unterkunft am Stadtrand. Dabei ist es für die Geflüchteten wichtig, schnell in die Stadt zu kommen“, sagt Martin Haesen (SPD). Der Leiter des Sozialamts, Michael Schneider, konnte das nachvollziehen. Aber: „Es gibt keine anderen Grundstücke, wo wir das machen könnten.“

Der derzeitige Plan sieht eine Belegung mit 52 Personen bei zwei Personen pro Wohneinheit in beiden Gebäuden vor. Jede Einheit soll über eine eigene Kochnische verfügen. Ein Bad sollen sich jeweils zwei Einheiten teilen. Die CDU findet das ausreichend. „Die Flüchtlinge können sich glücklich schätzen“, sagt Monika Morwind im Ausschuss, auch mit Blick auf größere Gemeinschaftsbäder in anderen Unterkünften. Die SPD würde sich mehr Bäder wünschen. „Das ginge aber nur zu Lasten von Wohnraum“, antwortet Michael Schneider für die Verwaltung. Die WLH-Fraktion folgte dem Vorschlag, „weil es wichtig für das soziale Gleichgewicht in Haan ist“, so Fraktionsvorsitzende Meike Lukat. Derzeit würde sich die Verteilung von Geflüchteten zu stark auf Gruiten konzentrieren. Eine kurzfristige Lösung wird die Unterkunft Kampheider Straße aber eben nicht werden. Dafür fehlt das Geld. Sollte es da sein, beträgt die Bauzeit noch einmal rund zwei Jahre.