Ratsentscheidung in Hilden Vermittlungsstelle für Adoptionen soll kommen
HIlden · Schon seit vielen Jahren beschäftigen sich die Städte des Kreises Mettmann mit der Frage, wie eine gemeinsame Adoptionsvermittlungsstelle realisiert werden kann. Mit einem Ratsentscheid macht Hilden nun einen entscheidenden Schritt.
(arue) Die Städte des Kreises Mettmann wollen eine gemeinsame Adoptionsvermittlungsstelle einrichten. Auch die Stadt Hilden will sich daran beteiligen. Dafür gab der Rat der Stadt Hilden mit seiner einstimmigen Zustimmung für einen entsprechenden Prüfauftrag jetzt den Weg frei.
Aktuell verfügt die Stadt Hilden über zweieinhalb Stellen im Fachdienst Pflegekinderdienst/Adoptionsvermittlung. Doch die Mitarbeiterinnen sind überwiegend mit vermittlungsfremden Aufgaben, insbesondere Tätigkeiten des Pflegekinderdienstes, beschäftigt. „Die Stadt erfüllt damit nicht das Fachkräftegebot und konnte vom Landschaftsverband (LVR) nur eine befristete Ausnahmegenehmigung erhalten“, heißt es dazu von der Stadtverwaltung. Überdies läuft nach Auskunft des Landesjugendamtes diese Ausnahmeregelung zum 30. Juni aus.
In einer gemeinsamen Besprechung mit den kreisangehörigen Jugendamtsleitungen habe der LVR darauf aufmerksam gemacht, dass Ausnahmegenehmigungen nur noch befristet erteilt würden, da es sich hierbei letztlich nur um eine Übergangslösung handele, die perspektivisch durch eine andere, den gesetzlichen Vorgaben entsprechende Regelung ersetzt werden müsse. Dabei sei auch eine interkommunale Zusammenarbeit denkbar.
Ausgehend von den Vorgaben des Adoptionsvermittlungsgesetzes und des LVR beschäftigen sich die kreisangehörigen Städte schon seit vielen Jahren mit der Frage, wie eine gemeinsame Adoptionsvermittlungsstelle realisiert werden kann. Für die Stadt Hilden sei die Beteiligung an einer gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle wirtschaftlicher, als das Vorhalten einer eigenen Vermittlungsstelle, betont die Stadtverwaltung.
Das Landesjugendamt begrüße diese Überlegungen zur Einrichtung einer gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle: Zur Sicherstellung des Fachkräftegebots und zur Einhaltung der gesetzlichen Standards sei es unabdingbar, dass insbesondere mit den kleineren kreisangehörigen Städten ein Zusammenschluss zu einer gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle erfolge.
In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der kreisangehörigen Jugendämter haben sich die Verantwortlichen nun Gedanken über die personelle Ausstattung und ihre Finanzierung gemacht. Auf Hilden kämen voraussichtlich Kosten von jährlich rund 23.000 Euro zu. Eine Umsetzung wäre frühestens im vierten Quartal dieses Jahres möglich. Auch die Stadt Haan will sich an der gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle beteiligen.
Nach Angaben des statistischen Landesamtes gab es im Jahr 2023 (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor) im Kreis Mettmann 17 Adoptionen von zwölf männlichen und fünf weiblichen Kindern und Jugendlichen.