Gesamtschule: SPD rechtfertigt Entscheidung
Die Notwendigkeit ergebe sich aus dem veränderten Schulwahlverhalten der Elternschaft.
Haan. Jedes Haaner Kind soll in Haan auch eine Schule besuchen können. Dies sei das oberste Ziel der SPD-Fraktion, schreibt Uwe Elker, schulpolitischer Sprecher. In einem offenen Brief an die Eltern der Emil-Barth-Realschule erläutert er detailliert die Gründe, die letztlich dazu geführt haben, den Weg in Richtung Gesamtschule zu gehen. Die Veränderung der Haaner Schullandschaft resultiere nicht aus einem politischen Willkürakt, sondern ergibt sich aus dem veränderten Schulwahlverhalten der Haaner Elternschaft“.
Die Schülerzahlen der Hauptschule seien dramatisch eingebrochen. „Eine mindestens zweizügige Hauptschule, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, ist in Haan nicht mehr realisierbar. Dies hat zur Konsequenz, dass die Hauptschule keine Genehmigung zur Fortführung erhält und auslaufend muss. Damit teilt sie das Schicksal vieler Hauptschulen“, erläutert Elker.
Ein Fortbestand der Realschule würde dazu führen, dass alle Haaner Eltern, deren Kinder keine eingeschränkte Gymnasialempfehlung bekämen, diese an der Haaner Realschule anmelden würden. Zudem müsste die Realschule, die sehr gute Arbeit der Hauptschule, im Hinblick auf die Fördergruppen übernehmen. Die Auswirkungen auf den Schulbetrieb der Realschule wären ausgesprochen gravierend, so Elker.
Im Laufe des weiteren Verfahrens komme den Eltern eine Schlüsselrolle zu. Denn sie entscheiden mit ihrem Votum, welche Schulform sie für ihre Kinder in Haan wünschen. „Die Einführung einer neuen Schulform ist strikt an einen rechtlichen Ablauf gebunden. Alle Schritte sind durch die Bezirksregierung und gesetzliche Normen vorgeben“, stellt der SPD-Ratsherr klar. Es gebe keinen Grund, das Verfahren in Frage zu stellen: Die Elternbefragung sei — wie vorgeschrieben — durch Informationsabende vorbereitet und der von der Bezirksregierung verwendete Fragebogen genutzt worden. Das Ergebnis der Elternbefragung sei zu akzeptieren. Vor der Gründung einer neuen Gesamtschule müsse das pädagogische Konzept entwickelt, das neue Schulleitungsteam und der Lehrkörper gefunden, das Raumkonzept aufgestellt und das Schulprofil erarbeitet werden.
Elker betont, dass es der SPD wichtig ist, den beiden auslaufenden Schulen als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen. Sowohl die Schüler als auch die Lehrer dürften keine Beeinträchtigungen erleben. Reibungsverluste zwischen den dann drei Schulformen im Schulzentrum Walder Straße gelte es zu verhindern.