Glasfaser-Aktion der Stadtwerke verlängert

Bis 28. Oktober ist der Hausanschluss gratis. 30 Prozent haben schon hildenMedia bestellt.

Foto: Kirchner

Hilden. Die Stadtwerke Hilden betreiben die Lebensadern der Stadt, das Strom-, das Gas- und das Wassernetz. Jetzt soll ein eigenes Glasfasernetz hinzukommen. Das würde Bürgern und Unternehmen Versorgungssicherheit für die digitale Zukunft bieten. Zunächst soll der Hildener Westen mit fast 600 Unternehmen und 1300 Privathaushalten angeschlossen werden.

Problem: Bis zum Stichtag 23. September haben erst 30 Prozent der potenziellen Kunden einen Vertrag für „hildenMedia“ unterschrieben. Das sind zu wenige. Erst ab einer Anschlussquote von 40 Prozent ist der Ausbau für die Stadtwerke Hilden wirtschaftlich. Deshalb verlängert der Versorger seine Werbeaktion bis 28. Oktober. Wer bis dahin einen Vertrag abschließt, erhält den Anschluss bis zum Haus kostenfrei — bis zu einer Länge von zehn Metern auf die Grundstücke.

„Das Interesse bei den Kunden ist da“, berichtet Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke Hilden: „Aber viele Privatkunden waren in den Ferien nicht da und müssen noch einmal angesprochen werden.“ Und bei den Geschäftskunden habe sich gezeigt, dass in der Regel mehrere Gespräche nötig seien: „Für Unternehmen ist der Glasfaser-Anschluss ein Muss. Es sind aber viele technische Einzelheiten zu klären. Und häufig sind auch verschiedene Abteilungen beteiligt.“

Der Aufsichtsrat (er besteht aus Mitgliedern des Stadtrates) stehe nach wie vor zu dem Projekt, betont dessen Vorsitzender Jürgen Scholz (SPD): „Weil es für Hilden sehr wichtig und sinnvoll ist.“ Die Stadtwerke müssen Millionen in den Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes stecken. Es ist eine Investition in die Zukunft der Stadtwerke — und in die des Wirtschaftsstandortes Hilden. Denn Voraussetzung für „Industrie 4.0“, Synonym für die vierte industrielle Revolution, ist die ultraschnelle Lichtwellenleiter-Technik via Glasfaserkabel. Sie ermöglicht Bandbreiten von bis zu 1000 Mbit/Sekunde.

Deshalb machen sich auch andere Städte auf den Weg. Monheim verlegt im ganzen Stadtgebiet Glasfaserleitungen und kann sich das auch leisten. Die Gewerbesteuer-Oase schwimmt geradezu im Geld. Langenfeld hat bereits mehr als 1500 Kunden an sein Glasfasernetz angeschlossen. Aber nicht alle Haushalte bekommen den Glasfaseranschluss bis ans Haus. Die Stadtwerke Langenfeld nutzen in einigen Bereichen für die letzten Meter die vorhandenen Kupferleitungen der Telekom.

Auch Erkrath will jetzt rund 1,7 Millionen Euro in ein eigenes Glasfasernetz investieren. Zunächst wird das Gewerbegebiet Unterfeldhaus angeschlossen. Ab November soll das auch für Privatkunden in Teilbereichen der Stadt möglich sein. Die Preise sind mit denen in Hilden vergleichbar. Erkrath verlangt je nach Bandbreite und gewünschten Zusatzoptionen zwischen 42,50 bis zu 64,50 Euro im Monat (Stadtwerke-Kunden erhalten fünf Euro im Monat Rabatt). Die Stadtwerke Hilden bieten Internet, Telefon und Fernsehen für 42,90 bis 59,90 Euro im Monat an. Geschäftskunden zahlen zwischen 59 und bis zu 379 Euro je nach Anforderung.

Zwei Unternehmen aus Hilden, Backens und Frings, unterstützen das Stadtwerke-Projekt. Sie beraten Betriebe, um für sie ideale, individuelle Lösungen hinter dem Glasfaseranschluss zu finden. Stadtwerke-Chef Hans-Ullrich Schneider: „Das war uns sehr wichtig, und wir wissen das zu schätzen.“ Wernoch einen Vertrag bei einem anderen Provider hat, zahlt erst nach dem Wechsel zu hildenMedia.