Auf der Haaner Kirmes geht es rund
Rasante Fahrgeschäfte und eine große Auswahl an Imbissbuden locken auf der Haaner Kirmes bis morgen Besucher aus der Umgebung an.
Haan. Während es für die Einen gar nicht wild, schnell und hoch genug hinaus gehen kann, beobachten die Anderen das Spektakel aus sicherer Entfernung. „Meine Enkeltochter sitzt mit Opa und zwei Freundinnen dort in der Gondel“, verrät Gisela Marx, während das imposante Jupiter-Riesenrad vor ihr seine Runden dreht — und den Fahrgästen auf 50 Metern Höhe einen eindrucksvollen Blick über die Stadt und das Festgelände gewährt.
Die Haaner Kirmes öffnete am frühen Samstagnachmittag ihre Pforten — und mit ihr rund 30 Fahrgeschäfte und mehr als 50 Imbiss- und Getränkebuden entlang der Kaiserstraße und am Neuen Markt. Das Angebot reicht von den „Splash Water Balls“, in denen sich die Gäste über eine Wasserfläche rollen, über die große Geisterbahn bis zur rasanten Drehscheibe „Shake & Roll“. „Bis auf die Baby-Karussells würden wir überall draufgehen“, sagt die zehnjährige Lilia, die mit Freundin und Familie von Solingen in die Gartenstadt gekommen ist.
Dass sie unter den vielen Möglichkeiten eine Auswahl treffen muss, liegt allerdings nicht nur an der großen Zahl der Fahrgeschäfte, sondern auch am Budget: „Die Kinder haben Taschengeld für die Kirmes bekommen“, erklärt Vater Mark Wittenbruch — und fügt mit Blick auf die Preise hinzu: „Hier muss man sich schon angucken, was man machen kann, weil es eben auch recht teuer ist.“
Besondere Geduld ist diesmal an zwei benachbarten Fahrgeschäften gefragt. Denn das Überkopf-Karussell „Black Out“ und das wie eine Zentrifuge wirkende „Alpha 1“ kommen sich am Neuen Markt mit ihren ausladenden Gondeln in die Quere. Ein Planungsfehler der Verwaltung hatte die kuriose Situation geschaffen. Um eine Kollision zu verhindern, entschieden die beiden Schausteller kurzerhand, im zweistündigen Wechsel zu fahren. An den Kassenhäuschen hängen nun Pläne der Fahrzeiten aus, nach denen sich die Besucher richten können.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Schausteller Richard Peeters. Die Einnahmeverluste durch die langen Fahrpausen seien auch mit vielen Besuchern nicht aufzuholen. „Wir sind deswegen aber niemandem böse und wären froh, wenn wir auch im nächsten Jahr wieder einen Platz auf der Kirmes bekämen“, betont er. Der erste Abend der Kirmes verlief im wesentlichen friedlich. Bis auf kleinere Rangeleien habe es am Wochenende keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben, die einen größeren Einsatz erforderlich machten, hieß es gestern von der Kreispolizei Mettmann.
Erwartet werden bis morgen mehr als 300 000 Besucher. Noch einmal werden wohl auch Gisela Marx und ihre Familie wiederkommen: „Denn der Montag“, betont Tochter Sabine, „ist der Tag, an dem der Haaner alte Freunde trifft.“