Neue Fahrgeschäfte, Bierpreise, Bands - alle wichtigen Infos rund um die Rheinkirmes

Von null auf 100: Ab Freitag drehen sich auf der Rheinkirmes in Düsseldorf wieder die Karussells. Vier Millionen Besucher werden erwartet. Ein neues Fahrgeschäft feiert Weltpremiere.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Der letzte Schultag ist auch der erste Kirmestag. Die große Kirmes am Rhein wird ab Freitag und bis zum 22. Juli feiernde Massen und Familien gleichermaßen auf die Oberkasseler Rheinwiesen locken. Die Veranstalter wollen in diesem Jahr endlich die Vier-Millionen-Besucher-Grenze knacken.

Foto: Sergej Lepke

Am 16. Juli feiern Schwule und Lesben zum 41. Mal abends den Pink Monday. Erwartet werden eine halbe Million zusätzliche Kirmesbesucher. Das traditionelle Feuerwerk folgt am Freitag, 20. Juli, ab 22.30 Uhr zwischen Oberkasseler- und Rheinkniebrücke.

Am Dienstag, 17. Juli, steigt auf der Düsseldorfer Rheinkirmes der Fortuna-Tag. Auf der größten Kirmes am Rhein gibt es unter anderem Mitglieder-Rabatte, ein Meet and Greet mit Gerd Zewe, Oliver Fink und Axel Bellinghausen und das Fortuna-Logo im Mittelpunkt des Riesenrads.

Das Chaos Pendel feiert Weltpremiere: Das Pendel verdreht den Menschen den Kopf, es wirbelt bis zu 16 Fahrgäste in kurvenreichen Bewegungen in 42 Meter Höhe. Die Drehungen sind unberechenbar. Betreiber Hans-Peter Maier hatte ein ähnliches Pendel im Wiener Prater gesehen und weiterentwickeln lassen.

Feucht-fröhlich wird es auf der Wildwasserbahn Auf Manitus Spuren: Speziell entwickelte Wasserschussgeräte schießen während der Fahrt (380 Meter) zehn Meter hohe Fontänen in die Luft und die Boote beschleunigen beim Elf-Meter-„Sturz“ auf 70 Stundenkilometer.

Bei Jules Verne denkt man gleich an luftige Abenteuer. Mit dem Riesenkettenflieger Jules-Verne-Tower geht’s entsprechend hoch hinaus in 80 Meter Höhe. Die Johanneskirche ist mit 87 Metern nur noch wenige Meter höher.

Die Kultachterbahn Wilde Maus XXL mit VR-Brille verspricht ebenfalls neuen Nervenkitzel. Im Karussell Propeller No Limit kann einem schnell ein bisschen blümerant werden: Man dreht sich zigfach um die eigene Achse und rasend schnell kopfüber in Richtung Boden.

Eine spontane Umfrage unter versierten Kirmesgängern in der Redaktion zeigt einhellig: „Nee, geht natürlich nicht.“ Eine Kollegin versteht die Frage erst gar nicht. Das gilt natürlich nicht für den Kirmesrundgang mit Kindern. Doch wer abends ein Bierchen trinken will, der muss tiefer in die Tasche greifen: Die Preise steigen (siehe Grafik).

Ein Plausch in lauten, überfüllten Bierzelten ist vielleicht nicht die beste Wahl. „Spricht Mann eine Frau an, um sie auf ein Fahrgeschäft einzuladen, ist es sicher sinnvoller, einen Klassiker auszuwählen“, sagt Flirt-Coach Helli Schümmer. „Schiffschaukel ist lustig, weil man was zusammen macht und nicht zu vergessen, der Klassiker Autoscooter. Geschickte Fahrmanöver, die die ins Auge Gefasste vor Anremplern bewahren, sind genauso charmant wie das Kettenkarussell“, rät die Expertin. Und wenn sich die Auserwählte an einer Bude was aussuchen könne, und er „schießt“ ihr das, sei das Kirmesromantik pur.

Die Kirmestage sind für Chef-Organisator Thomas König wieder eine logistische und planerische Herausforderung. Die Sicherheitsvorkehrungen waren wegen der gestiegenen Terrorgefahr in den vergangenen Jahren deutlich verschärft worden. Rund 300 Polizisten sind im Einsatz. Konkrete Hinweise und Anhaltspunkte, die auf eine unsichere Lage hindeuten, gibt es nicht. „In zehn bis 15 Minuten sei das gesamte Gelände evakuiert“, sagt der Kirmes-Architekt.

Zahlreiche Hits, die sich ins kollektive Musikgedächtnis gebrannt haben, werden in den Zelten wieder rauf und runter gespielt. Im vergangenen Jahr war der spontane Auftritt der Toten Hosen der Kracher im Uerige-Zelt. Eine Wiederholung ist unwahrscheinlich. Kleine Auswahl der Live-Highlights: DJ Theo Fitsos legt im Uerige-Zelt auf. „Porno al Forno“ spielt morgen und am 16. Juli ab 20.30 Uhr im Frankenheim-Zelt Heimatstrand. Guido Horn wird morgen Abend ein Konzert im Schlösser-Zelt geben.

Generell kann man sagen, dass das Essen auf der Kirmes besser ist, als es Unkundige erwarten würden. Und in der Regel bevorzugt der Besucher als „Grundlage“ natürlich auch eine deftige Bratwurst oder ein Pommes-Schälchen Rot-Weiß. Seit Jahren aber gibt es auch Essen ohne tierische Produkte, also ohne Fleisch, ohne Milch oder Ei. Und so werden auch Vegetarier und Veganer etwa am Stand von Karow’s Grüner Küche satt. „Mittlerweile läuft es ganz gut“, sagt Alexander Karow aus Pinneberg, der jetzt im vierten Jahr auf der Rheinkirmes vertreten ist. Zu den Spezialitäten gehört etwa eine vegane Pita mit Pfifferlingen und grünem Spargel.