Kirmes: Die Vorfreude ist riesig

Gestern schauten sich Kita-Gruppen und Schulklassen das Rummeltreiben an. Ein Planungsfehler überschattet die Vorbereitung.

Foto: Stephan Köhlen

Haan. Die Mädchen und Jungen der Klasse 1b der Don-Bosco-Grundschule wissen schon genau, was ihnen am besten gefällt: „Die Drachenschaukel!“, rufen viele Stimmchen im Chor. Den Aufbau der Haaner Kirmes verfolgten gestern nicht nur viele neugierige Erwachsene, sondern traditionsgemäß auch Grundschulklassen und Kita-Gruppen. Staunend bleiben die Kinder immer wieder vor den Fahrgeschäften stehen, und manch eines müssen Erzieher oder Eltern davon abhalten, auf eine der bunten Figuren zu klettern, obwohl die Schausteller sie noch gar nicht festgeschraubt haben. Auch die kleine Laura (5) ist aufgeregt, läuft die Treppenstufen auf und ab. Freut sie sich schon auf die Haaner Kirmes? Ja, sagt sie, „weil, da kann ich auf ein Karussell.“ Die Mutter nickt. Die Fahrt ist quasi schon gebucht.

Am Neuer Markt gibt es hingegen ernste Mienen. Michael Rennert und Rainer Skroblies vom Ordnungsamt, langjährige und erfahrene Organisatoren der Haaner Kirmes, beraten sich vor dem Fahrgeschäft „Black Out“, das erstmals an der Haaner Kirmes teilnimmt. Es steht auf Höhe des Brunnens in direkter Nachbarschaft zum Fahrgeschäft „Alpha 1“. Es gibt Probleme. Welche? „Wir haben erst mal keine Zeit“, sagt Skroblies bedauernd.

Was geschehen ist, klärt die Sprecherin der Stadt Haan, Sonja Kunders, später in einer Pressemitteilung auf. Sie schreibt: „Aufgrund eines Planungsfehlers stehen die Fahrgeschäfte „in einem so unglücklichen Winkel zueinander, dass beide nicht gleichzeitig fahren können.“

Sie umzusetzen wäre wegen des großen Zeitaufwandes bis zur Eröffnung der Kirmes nicht möglich gewesen. Nun haben sich beide Schausteller darauf geeinigt, ihr Fahrgeschäft abwechselnd für jeweils zwei Stunden zu öffnen. Die Öffnungszeiten sind an den Kassen angeschlagen. Das Unbehagen über diesen Fehler ist der Stadtverwaltung anzumerken: Sie „bedauert das Missgeschick außerordentlich und bedankt sich bei den Schaustellern für die konstruktive Zusammenarbeit.“

„Die Kirmesbesucher werden um Verständnis gebeten“, schreibt Kunders. Deren Vorfreude ist wiederum so groß, dass das Missgeschick bei ihnen vielleicht gar nicht so stark ins Gewicht fällt. Hans-Joachim Henze kommt regelmäßig zum Aufbau der Kirmes von Hilden nein ach Haan.

„Ich bin Maschinenbauer. Die Technik und der ganze Aufbau, das fasziniert mich“, sagt der 74-Jährige. Daher nimmt er gemeinsam mit dem Haaner Christoph Kosch auch an der historischen Führung teil, die die Volkshochschule für den Vormittag über das Kirmesgelände anbietet. Währenddessen schrauben Arbeiter die Fahrgeschäfte zusammen, Gastronomen wienern Auslagen und Zapfanlagen. Süffiges Bolten-Alt bietet Simone Raadschelders an ihrem Getränkestand an. Haan sei „eine sehr wichtige Kirmes. Wir kommen sehr gerne nach Haan. Und die Stammkunden erwarten uns schon“, sagt Raadschelders.