Grandiose Klänge am Strand beim Haaner Sommer

Junge Musiker aus England begeisterten am Samstag das Publikum beim Haaner Sommer. Fortsetzung mit einer zweiten Band folgt Dienstag.

Haan. Wenn während des Konzerts schon mal ein Fußball durch die Reihen der Zuhörer kullert, es einige Gäste vorziehen, mit einem Eis in der Hand aus dem Strandkorb heraus zuzuhören und wieder andere die Musik genießen, während sie mit ihren Kindern im Sand spielen — dann ist Haaner Sommer.

So auch am Samstagnachmittag, als die „Wigan Youth Concert Band“ aus England auf der Bühne vor dem weißen Zelt hier zu Gast war. In der großen Musikschule in Wigan, einer Stadt im Nordwesten von England, wird für den gesamten Bezirk Instrumentalunterricht gegeben.

Seit rund eineinhalb Jahren proben die jungen Musiker zwischen elf und 18 Jahren zusammen, und das Ergebnis kann sich wahrlich hören lassen. Pop und Filmmusiken, darauf haben sie sich spezialisiert. Und so klang es grandios, als sie beispielsweise „Hello Dolly“ oder auch „American Patrol“ spielten und ihr Publikum begeisterten.

Und so hieß es dann auch gleich „oh nein“ aus dem Publikum, als die Orchesterleiterin Sharon Darby nach einer Stunde erklären wollte, was man in diesem Teil Englands sagt, wenn man sich verabschiedet. „Ich erkläre es Ihnen doch bloß“, sagte die Dirigentin lachend und versprach, nach der Pause mit ihrer Band zurückzukommen.

Erst aber durften sich die Musiker stärken. Mit Getränken und Obst, aber vor allem auch mit Gummibärchen, das bei der Jugend in England sehr beliebt ist.

„Cool ist es hier, einfach fantastisch“, befand dann auch der 18 Jahre alt Trompeter Luke, der zum ersten Mal in Deutschland ist. Nach einem Auftritt in Köln und dem Konzert beim Haaner Sommer stand am Sonntag noch ein Konzert in Remscheid auf dem Programm, bevor es wieder zurück in die Heimat geht.

„Vor drei Jahren habe ich einen Anruf aus Berlin bekommen. Man hätte in England vom Haaner Sommer gehört und würde gerne englische Jugendbands hierher vermitteln“, erzählt Reinhold Wagner, einer der Gründungsväter des Sommerspektakels und selbst ein großer Englandfan.

„In diesem Jahr schicken sie uns sogar gleich zwei englische Bands. Wir empfangen und bewirten sie hier bei uns, zum Übernachten fahren sie nach Düsseldorf.“