Großbaustelle Technologiepark: Stadt legt den Grünzug an

Ein Rautengeflecht sichert jetzt die Böschung am Gewerbegebiet. Gleichzeitig wird eine Ausstellung vorbereitet, die die neuesten LED-Straßenlaternen zeigen soll.

Gruiten. Das gute Wetter erleichtert die Bauarbeiten rund um den Technologiepark, dem neuen Gewerbegebiet südlich der Millrather Straße. Dort wird zurzeit nicht nur die Böschung aufwendig gesichert, sondern auch der neue breite Grünstreifen angelegt. „In der Vergangenheit ist der Eindruck entstanden, wir würden uns hier Luxus leisten“, sagte Betriebshofleiter Claus Hippel gestern beim Ortstermin.

„Aber dieser Grünstreifen mit der neuen Wegeverbindung ist Bestandteil des Bebauungsplans.“ Von den dafür eingeplanten 370 000 Euro wird auch die gesamte Begrünung des Grünstreifens und der Niederbergischen Allee finanziert.

Die aufwendige Sicherung der Böschung wird laut Hippel aus dem Straßenbautopf bezahlt. Der 500 Meter lange Weg entlang der Millrather Straße, geschützt hinter der vorhandenen Bepflanzung, soll im Oktober fertig sein — asphaltiert, behindertengerecht (maximal sechs Prozent Steigung) und mit Ruhezonen inklusive Bänken und Picknickplätzen.

Weil der Weg eigentlich keine Beleuchtung erhalten sollte, Mitarbeiter der Firma Retsch aber die fußgängerunfreundliche Verbindung von S-Bahn- und Bushaltestelle zum Firmengelände bemängelt haben, soll das mit einem innovativen Projekt geändert werden. Wirtschaftsförderer Elmar Jünemann und Clemens Hölter von der No-Energy-Stiftung wollen eine Art Hightech-Ausstellung entlang des Weges etablieren. 18 Anbieter von LED-Straßenleuchten sollen überzeugt werden, ein oder zwei Exemplare zur Verfügung zu stellen, die im Abstand von 40 Metern aufgestellt werden.

„Hier könnten sich andere Städte und Kommunen über moderne Straßenlaternen informieren, wir können umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung stellen, denkbar wäre auch ein Info-Pavillion“, sagt Hölter. Die Stadt könnte eine nachhaltige, dauerhafte Attraktion erhalten, „die bundesweit beachtet wird, zum Energiesparen beiträgt und den Technologiepark weiter mit Leben erfüllt und ausbaubar ist“. Im Winter 2014/15, so das ehrgeizige Ziel von Hölter und Jünemann, könnten die ersten Straßenlampen den Weg beleuchten.

Bis dahin ist die Böschung am Zufahrtsbereich des Technologieparks auf jeden Fall gesichert. Um künftig ihr Abrutschen zu verhindern, wurde ein Rautengeflecht aus Totholz in die Böschung eingebaut, das zurzeit wieder mit Erde gefüllt wird. Anschließend erfolgt eine Nassaussaat. „Samen von tief- und flachwurzelnden Gräsern werden mit der Düse eines großen Schlauchwagens auf die Böschung gespritzt“, erläutert Landschaftsplaner Philippe Schieber das ungewöhnliche Verfahren.

Die Bepflanzung soll nicht zu einem dichten Wald werden „Hier soll kein dichter Wald entstehen“, sagt Hippel. Auch der Grünstreifen soll nur locker mit Sträuchern und Bäumen bepflanzt werden, der Charakter werde eher der Savanne gleichen. Hippel: „Die Gebäude hier im Gewerbegebiet sollen sichtbar bleiben und nicht in 30 Jahren hinter einer einer Wand aus Bäumen verschwinden.“