Grube Osterholz: Stadt bleibt beim „Nein“ zum Kalkabbau

Die Fachleute aus der Verwaltung sprechen sich weiter gegen eine Erweiterung der Grube Osterholz aus. Am 4. und 5. Juni findet in Wuppertal der Erörterungstermin statt.

Haan. Die Stadt Haan bleibt bei ihrem „Nein“ zum Antrag der Firma Iseke, die Grube Osterholz zu erweitern. Das hat jetzt Claus Hippel, Leiter des Betriebshofs, noch mal betont, nachdem im Bauverwaltungsamt während der Offenlage zahlreiche Einwände zu dem Vorhaben eingegangen sind. Mehrere Bürger haben sich persönlich an Bürgermeister Knut vom Bovert mit der Bitte gewendet, sich für ihre Anliegen einzusetzen. Allerdings: „Wir lehnen die Maßnahme ab, das steht fest. Aber die Stadt Wuppertal entscheidet über den Antrag der Firma Iseke“, sagt Bauverwaltungsamtsleiter Bernd Duske: „Wir haben alle bei uns eingegangenen Briefe und Stellungnahmen nach Wuppertal geschickt.“

Die werden ebenso wie die Einwände der Stadt, die ein Gutachten über mögliche Auswirkungen des Kalksteintagebaus in der Grube Osterholz auf das Gebiet der Stadt Haan hat erstellen lassen, bei einem Erörterungstermin am 4. und 5. Juni in Wuppertal vorgetragen. „Ich werde mit einem der Gutachter an dem Termin teilnehmen und dort unsere Bedenken und Sorgen vortragen“, kündigt Hippel an. „Entweder man folgt uns oder nicht“, bringt es Duske auf den Punkt.

Ingenieure und Geologen aus Aachen haben vor zwei Jahren im Auftrag der Stadt Auswirkungen der geplanten Erweiterung der Grube Osterholz auf das Haaner Stadtgebiet untersucht. „Wir machen ja schon viel, aber wir sind keine Geologen“, sagt Hippel.

Die Aachener empfehlen der Stadt, das beantragte Gutachten abzulehnen. Sie begründen dies vor allem mit Hinweis auf die prognostizierten Grundwasserabsenkungen, die sich auf das westliche Düsseltal und damit deutlich auf das Haaner Stadtgebiet erstrecken würden. Unter anderem heißt es: „Es muss befürchtet werden, dass die Grundwasserabsenkungen im westlichen Düsseltal zu erheblichen Auswirkungen auf Flora, Fauna, Boden führen werden.“

Laut Hippel schlagen die Gutachter allerdings auch einen Kompromiss vor. „Es wird vorgeschlagen, dass das Grundwasser in Stufen abgesenkt und währenddessen genau beobachtet wird, welche Auswirkungen die Maßnahmen haben.“ Er weist zugleich darauf hin, dass die Firma Iseke ein mittelständisches Unternehmen vor Ort sei, das vom Kalkabbau abhängig ist. „Wenn es nicht weiter abbauen kann, wird das Auswirkungen auf das Unternehmen haben.“

Die Bäume, die Iseke im Osterholz gefällt hat, sind laut Stadt auf der Fläche gefällt worden, die bereits vor 25 Jahren von der Stadt Wuppertal für den Kalkabbau genehmigt worden war. Hippel: „So, wie wir das anhand von Karten und Ortsbesichtigungen beurteilen, wird das Gesetz dort eingehalten.“