Hilden Grüne fordern eine Personaloffensive
Hilden. · (tobi) Ab Montag, 17. August, soll in den Kindergärten eigentlich wieder der Normalbetrieb anrollen – unter Corona-Bedingungen zwar, aber dafür in vollem Zeitumfang. In Hilden können 14 Mitarbeiter städtischer Kitas aus Gründen des Gesundheitsschutzes jedoch nicht in den Gruppen arbeiten.
Dazu kommen fünf Vollzeitstellen, die momentan unbesetzt sind. Vier städtische Einrichtungen können die Kinder daher höchstens 35 und nicht die angepeilten 45 Stunden pro Woche betreuen. Eine Alternative kann die Stadt momentan noch nicht anbieten. Sie versucht die Lücken mit einer Zeitarbeitsfirma und der intensiven Suche nach Erziehern möglichst zu schließen, wie Sozialdezernent Sönke Eichner erklärte.
Grüne fordern, Erzieherinnen unbefristet einzustellen
„Nicht erst seit Corona wird in städtischen Kitas das Betreuungsangebot reduziert, weil Fachpersonal in erheblichem Umfang fehlt. Es mangelt schon lange an Erzieherinnen und Erziehern“, bemängeln nun die Hildener Grünen. „Deshalb haben wir Grünen schon vor zwei Jahren gefordert, Erzieherinnen und Erzieher nur noch unbefristet einzustellen, um sie langfristig an Hilden zu binden. Außerdem erhöht dies Chance, mehr Bewerbungen auf offene Stellen zu erhalten. Leider wurde unser Vorschlag weder von der Bürgermeisterin und dem Personaldezernenten noch von den anderen Fraktionen unterstützt“, sagt Marianne Münnich, Ratsmitglied der Grünen.
Die wenigen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Fachkräfte könnten sich ihren künftigen Arbeitgeber aussuchen. Daher sei es wichtig, dass sich Hilden als attraktive Arbeitgeberin präsentiert. „Wir Grünen schlagen aus diesem Grund eine ,Personaloffensive Kita’ vor. Von der Stellenausschreibung, über das Bewerbungsgespräch bis hin zum Arbeitsumfeld muss alles auf den Prüfstand. Außerdem muss das bereits vorhandene Kita-Personal an diesem Prozess beteiligt werden“, sagt Anne Gronemeyer, die als für die Grünen im Jugendhilfeausschuss sitzt.
Der Ruf Hildens als familienfreundliche Stadt stehe auf dem Spiel. Es müsse wieder gelingen, den Rechtsanspruch der Eltern einzulösen und ihnen ein bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Angebot zu machen.