Stadt Haan plant Neugestaltung des Mittelhaan-Schulhofes „Das grüne Klassenzimmer“ ist auch gut fürs Schulklima

Haan · Zum Projekt für die Grundschule Mittelhaan, das die EU mit 480.000 Euro fördert, zählen ein neuer Eingang, eine coole Pergola und eine schwebende Garten-AG.

 Carlotta, Marleen, Bruno und Noah (von links) freuen sich, denn der „Steinchengarten“ der Grundschule Mittelhaan wird zum Nutzgarten mit Gemüse und Kräutern ausgebaut.

Carlotta, Marleen, Bruno und Noah (von links) freuen sich, denn der „Steinchengarten“ der Grundschule Mittelhaan wird zum Nutzgarten mit Gemüse und Kräutern ausgebaut.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Zugegeben, der einbrechende Winter lässt die Natur trist erscheinen. Doch selbst im Frühjahr und Sommer, wenn die Bäume ihr volles Blätterkleid tragen, wirkt das Schulgelände der Grundschule Mittelhaan an der Dieker Straße wenig einladend: Die bunten Spielgeräte können die grau asphaltierte Fläche nicht verdecken.

Abhilfe schaffen soll jetzt eine ökologische und einzigartige Umgestaltung des Lernortes. „Aktuell braucht man noch ein wenig Fantasie, um sich das grüne Klassenzimmer vorzustellen“, sagt Landschaftsarchitekt Jens Gabe. Doch was er da gemeinsam mit Klimaschutzmanagerin Janine Müller aus den Ideen und Wünschen der Schüler geplant hat, klingt schon sehr vielversprechend.

Die aktuell karge Grünfläche im Eingangsbereich der Schule wird mit nachhaltig abgestimmten Staudenpflanzen aufgewertet, sodass hier künftig diverse Insektenarten einen neuen Lebensraum finden werden. Zwischen Parkfläche und Spielgeräten am Eingang des Schulhofes wird ein neuer Hingucker, vor allem aber ein wertvoller Schattenspender entstehen: 15 mal sieben Meter groß soll die neue Pergola sein, die mit vielen unterschiedlichen Hänge- und Kletterpflanzen ausgestattet sein wird.

„Ein neuer Treffpunkt für die Kinder zum Spielen aber auch für Unterricht an der frischen Luft“, beschreibt Müller. Herzstück des neuen grünen Klassenzimmers der Grundschule Mittelhaan wird allerdings die schwebende Garten-AG auf dem derzeitigen „Steinchengarten“, wie es Bruno (9) nennt. Die karge Fläche vor dem Fußballkäfig besticht durch eine Handvoll riesiger Steine und einem einsamen Spielgerät. Künftig wird hier die noch zu gründende Garten-AG eigenes Gemüse und Kräuter anpflanzen. Um den alten Zuckerahorn auf der Fläche zu erhalten und zu schonen, wird der Garten auf einer zweiten Ebene entstehen, sodass das Wurzelwerk des Baumes, das durch das Herumtollen der Kinder in Mitleidenschaft gezogen wird, über eine sogenannte Stahlgitterwurzelbrücke geschützt ist.

Auf den Garten freuen sich die Kinder besonders, bestätigen Noah (9), Marleen (9) und Carlotta (10), auch wenn sie selbst bis zur Fertigstellung im kommenden Sommer nicht mehr auf der Schule sein werden. „Aber wir kommen bestimmt vorbei, um zu gucken, wie es geworden ist“, verspricht Bruno. Insgesamt 480 000 Euro wird der Umbau kosten, bei dem auch automatisierte Bewässerungsanlagen verbaut werden. Laut Landschaftsarchitekt Gabe wir noch geprüft, ob ein unterirdischer Regenwasserspeicher eingesetzt werden kann. Gefördert wird das Projekt zu 100 Prozent vom EU-Förderprogramm „Grüne Infrastruktur“. Keine Selbstverständlichkeit, stellt Müller klar und Gabe unterstreicht: „Es ist ein Modellprojekt für klimaschutzfördernde Maßnahmen und derzeit für Haan einzigartig.“