(elk) Kaum fängt die Schule wieder an, fällt sie auch schon wieder aus: In der Nacht zum 2. September ereignete sich in der Grundschule Bollenberg ein Wasserrohrbruch. Die Kellerräume in dem Gebäude an der Robert-Koch-Straße in Haan seien komplett überflutet worden, teilten Stadt und Stadtwerke am Montag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

In dieser wird auch der Ablauf des Einsatzes beschrieben: Die Feuerwehr wurde wenige Minuten nach 3 Uhr alarmiert. Sie rückte mit vier Fahrzeugen und elf Einsatzkräften aus. Nachdem der Verteilnetzbetreiber Westnetz den Strom abstellte, konnten die Einsatzkräfte den Keller betreten. Das Wasser stand hier etwa 1,50 Meter hoch.

Auch die Nachbarschaft war von dem Rohrbruch betroffen. Sie war am frühen Montagmorgen für rund drei Stunden ohne Wasserversorgung. Betroffen waren Häuser an der Landstraße, Sauerbruchstraße und Robert-Koch-Straße. Auch für den Betrieb der benachbarten Kindertagesstätte hatte der Defekt Folgen. Die Einrichtung wird über den Wasseranschluss der Schule versorgt.

In ihrer gemeinsamen Pressemitteilung, die am Montag gegen 13 Uhr veröffentlicht wurde, teilten Stadt und Stadtwerke mit, dass die Verlegung einer provisorischen Wasserleitung geprüft werde, damit die Schule versorgt werden kann. Zu diesem Zeitpunkt mussten auch mehrere Schüler in der Mensa betreut werden, denn es war offensichtlich nicht gelungen, alle Eltern über den Ausfall des Unterrichts zu informieren.

Diese müssen sich darauf einstellen, dass die Grundschule im Laufe dieser Woche nicht mehr öffnen wird. Dies teilte der Vater eines Schülers der Redaktion mit. Er kritisierte die Kommunikation der Stadt Haan: Am Montagmorgen hätte es noch keine Informationen zu dem Vorfall auf der städtischen Homepage gegeben. Die Eltern seien von Schulleiter Phillip Slusarczyk per E-Mail informiert worden. Es gelte eine Notbetreuung, diese würde teilweise aber an anderen Schulen im Stadtgebiet angeboten.

Nach Angaben der Stadt werden die Kinder der beiden Klassen der Jahrgangsstufen eins und zwei ab Dienstag in der Gemeinschaftsgrundschule Mittelhaan untergebracht werden, für die beiden Klassen der älteren Jahrgänge soll Platz in der städtischen Gesamtschule vorhanden sein. Das soll aber kein Dauerzustand sein. „Es wird aktuell mit Hochdruck an einer Schadensbegrenzung gearbeitet“, teilte die Stadt mit.

Gute Nerven der Eltern sind jedenfalls nicht zum ersten Mal gefragt. An der Grundschule steht voraussichtlich bis Ende dieses Jahres die Sporthalle nicht zur Verfügung. Darüber berichtete die Rheinische Post erst in der vergangenen Woche. Vor einem Jahr hatte ein Gutachten ergeben, dass dort eine 50 Jahre alte Lüftungsanlage so erhebliche Mängel aufweist, dass sie ausgetauscht werden muss. Den dezentralen Unterricht kennen die Schüler also bereits im Fach Sport. Nun weichen auch die übrigen Fächer auf andere Schulen aus.