Kunstprojekt in Haan „Alle Welt liest das jetzt!“

Haan · Das erste Mal hat eine Haaner Familie einen Zitatstein für das Emil-Barth-Kunstprojekt gesponsert. Zu finden ist er vor der Stadtbücherei.

Nächster Emil-Barth-Zitatstein vor der Stadtbücherei. Von links: Wolfram Schneider-Monbaur, Jeannette Kirchhoff (Bürgerstiftung), Harald und Gaby Hientzsch (Sponsoren).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Straßen der Gartenstadt sind um einen Zitatstein reicher – genauer gesagt, die Stadtbücherei. Dort kann jeder, der sie betritt, seit neuestem ein weiteres Zitat des Haaner Schriftstellers Emil Barth lesen. „Alle Welt liest das jetzt!“ steht in den knapp einen Meter langen Basaltstein eingraviert. „Wenn man drauf guckt, hat sich der Spruch bereits bewahrheitet“, bemerkt Gaby Hientzsch. Sie und ihr Mann Harald haben den Stein, der 1444 Euro gekostet hat, gesponsert. Es ist erste Mal, dass eine Haaner Familie die Gesamtkosten für einen Zitatstein übernimmt. Den Initiator des Kunstprojekts Wolfram Schneider-Mombaur und die Bürgerstiftung für Haan und Gruiten freut das ganz besonders.

Natürlich ist es kein Zufall, dass gerade diese Worte Emil Barths vor der Stadtbücherei zu lesen sind. Familie Hientzsch hat einige Zitate des Schriftstellers zur Auswahl bekommen und sich schlussendlich für dieses entschieden. Zur Entstehung gibt es eine Geschichte: „Alle Welt liest das jetzt!“, rief wohl Emil Barths Vater beim Lesen der Zeitung, nachdem sein Sohn unerfreulicherweise beim Zündeln im Hotel Windhövel erwischt worden war. Die Doppeldeutigkeit des Zitats wird ganz bewusst genutzt. Von dem Projekt hat das Ehepaar Hientzsch vor zwei Jahren aus der Zeitung erfahren. Die Entscheidung, einen Zitatstein zu sponsern, fiel dann sehr schnell. „Ich habe in den Achtzigerjahren alles von Barth gelesen“, erzählt Harald Hientzsch. „Als Kind alles von Karl May...“, „...und als Haaner alles von Barth!“, ergänzt seine Frau lachend. Vor der Stadtbücherei steht nun der sechste Zitatstein, die fünf ersten sind im Park Ville d’Éu, am Alten Kirchplatz, dem Sparkassenvorplatz an der Bäckerei Schüren, vor der Evangelischen Kirche und vor dem Wohnhaus der Familie Barth an der Kaiserstraße 53 zu finden. Für die kommenden Monate wurden bereits vier weitere Steine in Auftrag gegeben, 14 sollen es am Ende werden. Dafür werden weiterhin Spender und Sponsoren aus der Haaner Wirtschaft und Privatpersonen gesucht, um die Gedichte und Romane Emil Barths auf Schritt und Tritt erlebbar zu machen.