Haan, wie es einmal war
Im Sutton-Verlag hat Manfred Kohl sein drittes Fotobuch über die Gartenstadt veröffentlicht.
Haan. Pünktlich zum Weihnachtsfest erscheint ein neuer Bildband über Haan. Direkte Vergleichsfotos von früher und heute zeigen den teils großen Wandel, den die Stadt im Laufe der letzten Jahrzehnte vollzogen hat. Zu übersehen ist der neue Fotoband über Haan im Buchladen von Alexander Rüger an der Kaiserstraße wirklich nicht. Großflächig platziert hat der Buchhändler das neue, druckfrische Werk in vielfacher Ausführung, die vier Buchstaben „Haan“ springen in kräftigem Blauton direkt ins Auge der Kunden. „Tatsächlich, ich bin schon ein wenig stolz auf mich, wenn ich das fertige Buch hier so liegen sehe“, sagt Autor Manfred Kohl leise und ein wenig verlegen.
Dabei hätte der 79-Jährige alles Recht dazu, sich auf die Schulter zu klopfen: nur mit viel Liebe zum Detail, mit noch mehr Recherche und unermüdlicher Suche nach passenden Fotos konnte der rund 120 Seiten starke Bildband entstehen. Auf je zwei Seiten widmet sich der leidenschaftliche Heimatforscher einem zentralen Punkt, einem Straßenabschnitt oder konkreten Gebäuden. „Hier kann man zum Beispiel das alte Postamt sehen und direkt darüber das Neue, beide aus gleicher Perspektive“, erklärt Manfred Kohl, während er in seinem neu erschienenen Buch blättert. Dazu gibt es kurze Texte, die vor allem Hintergrundinformationen vermitteln. Es ist nicht Kohls Erstlingswerk: in den letzten 13 Jahren hat der gelernte Offset-Druckmeister zehn Fotobände veröffentlicht, darunter alleine drei aus Haan. Für das neue Werk hat der erfahrene Fotograf die aktuellen Bilder fast alle selbst gemacht, die historischen Aufnahmen aus öffentlichen oder privaten Sammlungen erhalten. Entwickelt der fünffache Großvater nostalgische Wehmut beim Betrachten der alten Fotos. „Ganz und gar nicht“, lacht er, „Im Gegenteil. Haan, wie es heute ist, gefällt mir viel besser. Das neue Gebäude der Sparkasse, einfach wunderbar. Das Stadtbild ist viel sauberer und ordentlicher, das mag ich.“ Mit seinen Bildbänden liegt Manfred Kohl im Trend. Gerade stadtgeschichtliche Fotobücher werden zunehmend beliebter, weiß Buchhändler Alexander Rüger. „Scheinbar werden durch die Fotos viele Emotionen angesprochen, es geht um Heimat. Sie geben Gesprächsthemen her, weil gerade bei den älteren Menschen viele persönliche Erinnerungen geweckt werden.“ Markus Holzhauer vom Sutton-Verlag kann dem nur zustimmen. „Das Interesse an Lokalgeschichte ist definitiv gestiegen. Gerade der älteren Generation ist es ein Anliegen, dass ihre früheren existenziellen Ängste nicht in Vergessenheit geraten.