Drohende Schließung in Haan Das ist das Ergebnis des Krankenhaus-Krisengipfels

Hilden/Haan · Das NRW-Gesundheitsministerium will den Krankenhäusern in Hilden und Haan offenbar so genannte Leistungsgruppen zuweisen.

Die Belegschaft des Haaner Krankenhauses demonstrierte für den Erhalt der Klinik.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(tobi) In einer Konferenz zur Krankenhausplanung für die Regionen Solingen und den Kreis Mettmann im NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales haben Hildens Bürgermeister Claus Pommer, seine Haaner Amtskollegin Bettina Warnecke und Landrat Thomas Hendele am Freitagabend noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig der Erhalt der beiden Krankenhausstandorte in Hilden und Haan ist. „Der Weiterbestand aller Krankenhäuser im Kreis Mettmann sowie die Notwendigkeit einer ,Stroke Unit‘ für Schlaganfallpatienten und einer Geriatrie sind für uns von essenzieller Bedeutung“, erklärte Hendele: „Sowohl die Wohnortnähe für eine bedarfsgerechte Versorgung als auch die demografische Entwicklung in unserem Kreisgebiet machen entsprechende Angebote dringend erforderlich.“

Warnecke und Pommer sagten unisono: „Die beiden Krankenhäuser sind unverzichtbar für die wohnortnahe medizinische Versorgung im Kreis, besonders natürlich in unseren beiden Städten. Dies erkennt auch das Ministerium an, indem es für beide Häuser so genannte Leistungsgruppen zuweisen will. Damit werden den Krankenhäusern wichtige und grundlegende medizinische Angebote zugesprochen, zum Beispiel in der Chirurgie, Inneren Medizin und Orthopädie.

Kampf für geriatrische Abteilung an den Häusern angekündigt

Damit ist die wirtschaftliche Basis der beiden Krankenhäuser anerkannt und gelegt. Beide Häuser können auf dieser Basis auch in Zukunft für die Menschen in unserer Region da sein.“ Alle drei erklärten, dass sie darüber hinaus weiter für eine geriatrische Abteilung an den Häusern kämpfen. „Dies ist mit Blick auf unsere älter werdende Bevölkerung überaus wichtig“, so Hendele. „Wir wollen eine maximal sichere und ausgewogene Versorgung für unseren Kreis.“

Nachdem der insolvente Krankenhausträger Kplus die Schließung der Klinik St. Lukas in Solingen sowie die Verlagerung der Abteilungen nach Hilden und Haan beschlossen hatte, verfolgte das Städtische Klinikum Solingen eigene Pläne. Diese mündeten darin, dass das Städtische Klinikum die Neurologische Abteilung von St. Lukas übernimmt und selbst eine Schlaganfallversorgung in Solingen aufbauen will. Damit waren die Pläne von Kplus, mit einer Schlaganfallversorgung in Hilden auch die Solinger Patienten mitversorgen zu können, hinfällig. Der Krankenhausträger muss seine Pläne für Hilden und Haan nun ändern – der Standort Haan ist in Frage gestellt. Zugleich bemüht sich in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Klinikum das Evangelische Krankenhaus Mettmann um eine Stroke Unit.

(tobi)