Winter in Hilden und Haan Schnee fällt, Chaos bleibt aus

Hilden/Haan · Kurz nach 13 Uhr setzt der Schneefall ein und lässt bis in die Abendstunden nicht mehr nach. Die Polizei verzeichnet am Nachmittag ein erhöhtes Unfallaufkommen. Der Bauhof ist seit den frühen Morgenstunden im Einsatz.

Diese beiden Hilden-Besucherinnen haben den Schneefall auf dem alten Markt genossen.

Foto: Stephan Köhlen (teph)

Der Schnee hat in Hilden und Haan nicht zu dem teilweise befürchteten Chaos geführt. Die Polizei verzeichnet am Donnerstagnachmittag zwar ein erhöhtes Unfallaufkommen im gesamten Kreis Mettmann, schwere Unfälle kann die Leitstelle zunächst jedoch nicht vermelden. „Aber es schneit ja noch eine Weile weiter“, sagt ein Sprecher.

Um kurz nach 13 Uhr setzt in unserer Region der Schneefall ein und lässt bis in die Abendstunden nicht nach. Mehrere Zentimeter hoch liegt der Schnee auch im Flachland. Während Haan teilweise schon länger in Weiß getaucht ist, müssen die Hildener Kinder etwas länger auf die Möglichkeit zum Rodeln warten. Am Meider Rodelhügel am Schalbruch im Hildener Norden tummeln sich am Donnerstag dutzende Rodler mit ihren Eltern und freuen sich über die weiße Pracht. Mit Karacho geht es die paar Meter den Hügel hinunter und dann wieder zu Fuß hinauf. Dabei haben nicht nur die Kinder ein Lächeln im Gesicht, sondern auch die Eltern – denn sie wissen, dass ihr Nachwuchs am Abend sehr gut schlafen kann.

Die Rheinbahn hatte mit den Wetterverhältnissen zu kämpfen: „Durch den Schneefall kann es in unserem gesamten Bus- und Bahnnetz zu Verspätungen und Ausfällen kommen.“ Fahrgäste sollten an Haltestellen sowie beim Ein- und Ausstieg vorsichtig sein und „etwas Geduld“ mitbringen.

600 Tonnen Salz lagert die Stadt auf dem Bauhofgelände

Für die beiden Städte Hilden und Haan kommt der Wintereinbruch nicht überraschend: „Wir konnten uns länger darauf vorbereiten“, erklärt der Leiter des Itterstädter Bauhofes, Torsten Rekindt. Seine Mitarbeiter und er sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz, auch als es noch nicht geschneit hat. „Wir haben Salz auf die Straße aufgebracht“, sagt er. Vermischt mit Sole, damit die Autos das Salz nicht aufwirbeln und es wegweht. Dadurch fällt der Schnee auf die Salzmischung und taut schnell wieder weg. Die Hauptstraßen in Hilden sind daher bis zum Nachmittag gut befahrbar.

Alle verfügbaren Hildener Bauhof-Mitarbeiter sind am Donnerstag im Einsatz, auch über ihre normale Arbeitszeit hinaus. „Am Donnerstag geht es früh für uns weiter“, sagt Torsten Rekindt. Angst, der Salzvorrat könnte nicht reichen, hat er nicht: „Unsere Lager sind alle voll“, sagt er. „Ich habe keine Sorge, dass wir leerlaufen könnten.“ Rund 600 Tonnen Salz und 60 000 Liter Sole lagert die Stadt auf dem Bauhof-Gelände an der Straße „Auf dem Sand“. „Die Kapazität unseres Lagerbestands ist abhängig davon, wie viel und wie lange wir streuen müssen. Bei reiner Glätte brauchen wir weniger, bei Schnee brauchen wir mehr Salz. Dementsprechend kann das Lager innerhalb einiger Tage oder eben erst nach Wochen leer werden, wenn wir keinen gesicherten Nachschub hätten“, so Torsten Rekindt. „Aber aus dem chaotischen Winter vor über zehn Jahren haben zum Glück alle gelernt.“ Über entsprechende Verträge sei der Salz-Nachschub über den Winter gesichert.

In Haan sieht die Situation ähnlich aus: „Das Salzlager ist gefüllt“, erklärt Stadtsprecherin Sonja Kunders. Die Winterdienst-Flotte umfasst in der Gartenstadt vier große Räumfahrzeuge mit Schneeschildern und Streugarnituren, fünf kleinere Geräteträger, ebenfalls ausgerüstet mit Schneeschildern und Streugarnituren sowie zwei Fahrzeuge für Salztransport und Handstreuung zur Verfügung. Elf Mitarbeiter seien im Schichtdienst im Einsatz sein, damit die Hauptstraßen befahrbar bleiben.

Kunders erinnert darüber hinaus an die Streupflicht: „Gehwege müssen grundsätzlich geräumt und gestreut werden.“ Konkret bedeutet das in Haan: „Räumen und streuen Sie die Gehwege vor dem Grundstück auf einer Breite von 1,00 bis 1,50 Meter.“ Von 7 bis 20 Uhr (sonn- und feiertags von 9 bis 20 Uhr) gefallener Schnee und entstandene Glätte seien unverzüglich nach Beendigung des Schneefalls bzw. nach dem Entstehen der Glätte zu beseitigen. „Der Schnee ist so zu lagern, dass der Fahr- und Fußgängerverkehr nicht gefährdet oder behindert wird, z.B. auf dem an die Fahrbahn grenzenden Teil des Gehweges oder notfalls auf dem Fahrbahnrand. Schnee und Eis von Grundstücken dürfen nicht auf die Straße geschafft werden“, so Kunders weiter. Salz dürfe nur in Ausnahmefällen (zum Beispiel Treppen, Passagen, steilen Gefällestrecken oder bei Glatteis durch Regen) gestreut werden. „An Baumscheiben und begrünten Flächen ist Salz oder sonstige auftauende Materialien verboten. Salzhaltiger oder sonstige auftauende Mittel enthaltender Schnee darf auf ihnen nicht gelagert werden.“

Für die kommenden Tage sagen die Meteorologen für unsere Region teilweise Sonne und Temperaturen nachts unter, tagsüber knapp über dem Gefrierpunkt vorher. Zunächst aber soll es in der Nacht zu Donnerstag noch weiterschneien. Ab Sonntag sollen die Temperaturen dann wieder steigen, in der nächsten Woche sollen dann sogar wieder zweistellige Temperaturen
drin sein.