Arbeiten im Hildener Hallenbad Warum die Becken im Hildorado momentan leer sind

Hilden · Zwei Wochen lang arbeiten täglich bis zu 20 Handwerker in Hildens Hallenbad, um Schäden im Hildorado auszubessern. Dafür muss auch das Wasser abgelassen werden.

David Mularczyk (l.) und Tim Lauterjung verfugen den Boden im Spaßbereich des Hildorados.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Knapp eine Million Liter Wasser fasst das Schwimm- und Sprungbecken im Hildorado – für die Revision muss es komplett abgelassen werden. „Aber nicht alles auf einmal“, sagt Dirk Bremermann. Denn dann könnten die Fliesen beschädigt werden, der Wasserdruck dürfe nur langsam abnehmen: „Es gibt dafür ganz genaue Vorgaben, sogar eine DIN-Norm“, erklärt der Leiter der Hildener Schwimmbäder.

Seit rund eineinhalb Wochen hat das von den Stadtwerken betriebene Hallenbad an der Grünstraße bereits geschlossen. „Wir haben schon am Freitagabend damit begonnen, das Wasser abzulassen“, berichtet Dirk Bremermann. Der Zeitplan für die jährliche Revision sei straff, fast auf die Stunde genau seien die Arbeiten festgelegt. Sobald das Wasser abgelassen ist, treten beispielsweise die Fliesenleger in Aktion. Sie mussten im Schwimm- und Sprungbecken rund 50 Kacheln austauschen – im Becken nebenan, in dem vor allem Schulen und Vereine Kindern das Schwimmen beibringen, waren es 360.

„Da hatten wir Pech, es wurde offenbar eine ganz schlechte Charge eingebaut“, sagt der Leiter der Hildener Schwimmbäder. Während im Schwimmerbecken ein Kleber auf Zementbasis benutzt worden sei, handele es sich beim Becken nebenan um eine andere Mixtur. Während des Schwimmbetriebes hatten sich Fliesen gelöst, drei Monate lang war die Stelle gesperrt. Nun ist sie ausgebessert – wie viele andere Bereiche ebenfalls. „Die ursprünglich verlegten Fliesen gibt es nicht mehr, die neuen sind deutlich heller.“ Dirk Bremermann geht davon aus, dass in den vergangenen Jahren beinahe alle Fliesen in dem Becken ausgetauscht worden sind und dass sich die zukünftigen Schäden in Grenzen halten werden.

Das Hildorado ist eins von zwei Schwimmbädern in Hilden. Das Waldbald öffnet lediglich in der Saison zwischen Mai und September. Übrigens: „Wenn das Waldbad voll ist, ist es auch im Hildorado voll“, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller. Viele Familien würden das Hallenbad vorziehen, weil die Becken im Schatten liegen. Die Sommerferien seien bei beiden Bädern die Zeit mit den meisten Besuchern. Am Sonntag, 18. Juni, soll das Hildorado daher auch wieder öffnen.

Die Mitarbeiter müssen noch
viel erledigen bis zur Eröffnung

Bis dahin müssen die Mitarbeiter noch viel erledigen. Im Außenbecken kleben Fliesenleger noch einige Kacheln, im Inneren verfugen Kollegen das Mosaik auf dem Boden neu. Die Zwischenräume werden über die Zeit ausgewaschen, die kleinen, blauen Fliesen drohen herauszubrechen. Ein Elektriker erneuert Teile der LED-Beleuchtung, ein Rettungsschwimmer, der auch sonst im Hildorado arbeitet, reinigt die Treppenstufen zur blauen Rutsche hoch. „Wir erledigen auch vieles in Eigenleistung“, sagt Dirk Bremermann. Dazu zählen vor allem Reinigungsarbeiten.

Zwischen Innen- und Außenbereich setzt eine Fachfirma ein Schott ein, das im Winter geschlossen werden kann, sobald es draußen längere Zeit besonders kalt wird. Um Energie zu sparen: Das Wasser im Innern wird weiter geheizt – die Wärme bleibt im Gebäude und zieht nicht nach draußen.

Auch die Holzkonstruktion des Daches wird jedes Jahr untersucht. Dafür baut eine Fachfirma ein Gerüst im Innern auf. Anders dagegen sieht es bei der Technik aus, die im Verborgenen liegt. Das Filtersystem oder weitere Anlagen können laut Dirk Bremermann im laufenden Betrieb kontrolliert und bei Bedarf ersetzt werden. Dafür seien die Systeme redundant ausgelegt.

Auch der Saunabereich sei in den zwei Wochen nicht auf Vordermann gebracht worden. „Die Saunen sind über den Sommer nicht geöffnet, sodass wir nötige Arbeiten dann ausführen können“, erklärt der Bäderleiter. Jedoch sei der Bereich in einem so guten Zustand, dass dort nicht der Fokus liege.

Das Hildorado an der Grünstraße ist 1993 eröffnet worden. Das neue Hallenbad kostete damals 25 Millionen Mark – plus zwei Millionen Mark für die Außenanlagen. Das Hildorado feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag und gehört zu den beliebtesten Hallenbädern in der Region mit durchschnittlich 285 000 Besuchern pro Jahr. Die Revision steht jedes Jahr an und kostet laut Bäderleiter Bremermann immer einen fünfstelligen Betrag.

(tobi)