28. Auflage des Musikfestivals Das sind die Stars der Hildener Jazztage
Hilden · Bald ist es soweit: Die Hildener Jazztage bringen vom 22. bis 26. Mai erneut international renommierte Vertreter der Szene in die Stadt. Jazzliebhaber dürfen sich auf zwölf Konzerte an fünf Locations freuen. Ein Ausblick.
„Blue in Green“ – unter diesem Motto stehen die diesjährigen Hildener Jazztage, die Ende Mai über die Bühne gehen werden. In der Farbenlehre repräsentiert Blau Weisheit, Harmonie und Frieden, während Grün für das Leben steht. Doch bei der Titelwahl stand in erster Linie das gleichnamige Stück von Miles Davis aus dem Jahr 1959 Pate – eine berühmte Ballade, in der das lyrische Ich einer verflossenen Liebe hinterher trauert. Es hat daher den sprichwörtlichen „Blues“ und ist grün vor Neid und Eifersucht.
Einen farbigen Akzent setzen die Jazz-Tage allemal – so auch in diesem Jahr. Für Peter Baumgärtner sind sie ein „Leuchtturm“ im Hildener Kulturangebot. Der Jazzdrummer ist künstlerischer Leiter der gemeinnützigen „Jazzförderung RheinRuhr GmbH“, die seit vergangenem Jahr die Geschicke des Festivals leitet. Die Umstrukturierung war nötig geworden, um die Finanzierung der Jazztage weiterhin zu gewährleisten. Tatsächlich ist es Baumgärtner und seinen Mitstreitern erneut gelungen, ein hochkarätig besetztes Programm auf die Beine zu stellen, das Jazz-Freunde aus nah und fern in die Stadt locken dürfte. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 3000 Festivalbesuchern.
Was sind besondere Highlights in diesem Jahr? Baumgärtner hebt die Auftritte des amerikanischen Quartetts „Yellowjackets“ sowie des deutschen Trompeters und Komponisten Jakob Bänsch als „Top Acts“ hervor. Erstere sind seit den frühen achtziger Jahren eine feste Größe im Jazz-Kosmos und präsentieren in Hilden mit „Jackets XL“ ihr 25. Album. Der 21-jährige Bänsch ist dagegen ein absoluter Shooting-Star, der virtuosen Jazz mit klassischen und symphonischen Klängen kombiniert. Erst vor wenigen Tagen erlangte sein Album „Opening“ die Auszeichnung „Debüt-Album des Jahres“ beim Deutschen Jazzpreis.
Ein ebenso feines Näschen haben die Organisatoren mit dem Engagement von Caris Hermes unter Beweis gestellt, die bereits Anfang dieser Woche in der Blue Note Bar im Hotel am Stadtpark zu erleben war. Die 32-jährige Kontrabassistin hatte ihre Teilnahme an den Jazztagen bereits zugesagt, bevor sie mit dem WDR-Jazzpreis 2024 ausgezeichnet wurde. Angesichts solcher Namen verwundert Baumgärtners Feststellung nicht: „Wir sind kompromisslos in Sachen Jazz und ausschließlich an Qualität interessiert. Ich habe kein Problem mit anderen Stilen, aber das Ganze darf nicht verwässert sein.“
Doch zugleich betont er: „Wir sind nicht elitär und wollen nicht zu teuer sein.“ So steigt der Preis des Festivalpasses, der ebenso wie Einzeltickets ab sofort zu erwerben ist, im Vergleich zum letzten Jahr nur leicht von 64 auf 68 Euro. Daneben gibt es Tagestickets zwischen 25 und 40 Euro. Das ist nur möglich durch öffentliche Fördergelder, Sponsoren sowie private Geldgeber. Spenden sind jederzeit willkommen.
Die Veranstalter preisen die „familiäre und friedliche Atmosphäre“ an den fünf Spielorten. Darunter findet sich diesmal nicht die Reformationskirche, dafür aber wie gehabt neben der Blue Note Bar und der Stadthalle auch der Kunstraum Gewerbepark Süd, der Park an Haus Horst und die Kunstgalerie QQTec, in der es zusätzlich zur Musik auch Würstchen vom Grill gibt. So soll es möglich sein, zu erleben, was Baumgärtner als zentrale Qualitäten des Jazz benennt: kulturelle Begegnung und die Verbindung mit anderen Menschen.