Hilden Wildes Parken ärgert Anwohner

Hilden · Oberligist VfB 03 ist das Aushängeschild des Hildener Fußballs. Wegen seines immens hohen Spielbetriebs kommt es rund um den Sportplatz Hoffeldstraße regelmäßig zu massiven Behinderungen der Anwohner durch wildes Parken. Ein Bürger fordert jetzt Abhilfe. Die Fachämter im Rathaus sind ratlos.

Anwohner beschweren sich über die Parksituation auf der Hoffeldstraße rund um den Fußballplatz bei Spielbetrieb.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ein Anwohner der Hoffeldstraße bittet die Stadtverordneten, die Ausfahrten der Anwohner Bogenstraße/Hoffeldstraße und die Übergänge für behinderte Menschen „kompromisslos“ gegen Falschparker zu sichern. Der Verwaltung sei die Situation seit „nunmehr drei Jahren“ bekannt. Der VfB Hilden erhöhe seit Jahren kontinuierlich den Spielbetrieb. Zumindest für Freitag, Samstag und Sonntag könnten die Spiele auf die Bezirkssportanlage Bandsbusch verlegt werden, schlägt der Antragsteller vor. Dort gebe ausreichend Parkmöglichkeiten.

Der Hauptausschuss hat die Beschwerde einstimmig in den Stadtentwicklungsausschuss verwiesen. Der wird sich erst im neuen Jahr mit dem Fall befassen. Was auffällt: Anders als sonst scheinen sich auch die Fachämter im Rathaus keinen Rat für das Problem zu wissen.

Aufgrund der Beschwerde hat das Ordnungsamt bereits zwölf Sonderkontrollen in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt und zwar gezielt an den Spieltagen. Dabei wurden 71 Knöllchen (Verwarnungen) verteilt. Die Politessen stellen jedoch keinen „Lerneffekt“ fest, weil meist anreisende und damit ständig wechselnde Zuschauer betroffen seien. Sie trügen durch ihr wildes Parken zu „massiven Belästigungen der Anwohner“ bei, stellt das Ordnungsamt fest. Hauptproblem sei der „immens hohe Spielbetrieb“ auf dem Sportplatz. Das Problem trete deutlich seltener auf, wenn ein Teil der Fußballer auf der Bezirkssportanlage Bandsbusch spiele. „Die Parkmöglichkeiten am Sportplatz Hoffeldstraße reichen für einen derartig umfangreichen Spielbetrieb definitiv nicht aus“, meint das Ordnungsamt. Deshalb würden weder regelmäßige Kontrollen noch zusätzliche Halte- oder Parkverbote an der Situation etwas ändern.

„Die Belegung der Plätze Hoffeldstraße und Bezirkssportanlage Bandsbusch ist optimal und kann nicht verändert werden“, sagt dazu das Sportbüro. „Während der Trainingszeiten des VfB werden die Zufahrten der Anwohner häufig (...) zugeparkt“, hat das Amt für Gebäudewirtschaft mit Fotos dokumentiert. Einige Anwohner hielten mit ihren Mülltonnen Falschparker fern. Für Heimspiele könnten die Spieler häufig den Schulhof der Wilhelm-Hüls-Schule als Parkplatz nutzen.

Für die Feuerwehr
ist der Bereich befahrbar

Die Feuerwehr hat keine grundsätzlichen Probleme mit der Durchfahrt, sei aber auch nicht ständig vor Ort und könne deshalb „keine generelle Situationsbeschreibung abgeben“. Weitere Beschilderungen, Markierungen und Pfosten seien keine Lösung, hält die Verwaltung zusammenfassend fest und empfiehlt, keine weiteren Sperrpfosten oder Schilder aufzustellen. Das Problem seien die „Zuschauermengen“ bei den Spielen und das sich daraus entwickelnde „individuelle Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer“.

„Bitte vermeidet unmittelbares Parken am Vereinsgelände Hoffeldstraße, vor unserem Eingangsbereich und vor der Turnhalle“, bittet der VfB Hilden seine Gäste, Zuschauer und Fußballspieler auf seiner Homepage: „Bitte vermeidet auch unnötiges Lärmen mit Musikinstrumenten, Fußballtröten oder anhaltendem Gröhlen auf dem Weg zu unserer Sportanlage! Wir möchten darauf hinweisen, dass wir uns in einem Wohngebiet befinden und wir alle Rücksicht auf unsere Nachbarn nehmen.“ „Ich kann den Ärger der Anwohner nachvollziehen“, sagt VfB-Vorsitzender Maximilian Kulesza: „Die Situation ist verzwickt.“

Kann der VfB nicht häufiger auf die Bezirkssportanlage Bandsbusch ausweichen, wie vom Antragsteller vorgeschlagen? „Das tun wir bereits“, sagte Kulesza. Dort gebe es aber nur einen Kunstrasenplatz – so wie an der Hoffeldstraße. Der reiche für den Spielbetrieb des VfB nicht aus.

Und der Rasenplatz am Bandsbusch sei die Hälfte des Jahres nicht zu gebrauchen. „Wir haben 25 Mannschaften am Start“, rechnet Kulesza vor: „Tendenz steigend.“ Sein Lösungsvorschlag: eine große, zentrale und wirtschaftlich zu betreibende Sportstätte mit ausreichend Kapazität auch für andere Fußballclubs – finanziert mit dem Bau von Wohnungen auf dem Sportplatz Hoffeldstraße.