Hildener Büchermarkt: Literatur im Schlussverkauf
Der 18. Hildener Büchermarkt lockte am Sonntag viele Besucher in die Innenstadt.
Hilden. Mit vollgepackten Plastiktüten und dick ausgebeulten Taschen schlendern die Besucher gemütlich über die Mittelstraße.
Hier und da tauscht der ein oder andere Literaturliebhaber einen gebrauchten Roman gegen Bares ein. Da kommt manch eine Handtasche bereits an ihre Belastungsgrenze, denn am Sonntag war wieder Büchermarkt in der Innenstadt — zum 18. Mal.
Etwa 50 Händler bieten zahlreiche Möglichkeiten zum Stöbern und Staunen an. „Fas(s)t alles aus Papier“, heißt der Leitspruch — und so finden neben Büchern auch Grafiken, nostalgische Schallplatten und CDs viel Zuspruch bei den Besuchern. Ob alte oder neue Artikel spielt da gar keine Rolle. Hauptsache das Interesse ist geweckt.
Dies beweist auch Händler Wolfgang Kinnebrock aus Kreuzer. Er bietet an seinem kleinen Stand zahlreiche Grafiken an. Einige Originale stammen aus dem vergangenen Jahrhundert. Sein Angebot ist einzigartig: alte Landkarten und Stadtpläne aus Stahl- und Kupferstichen. „Nicht nur ältere Leute kaufen gern die alten Werke, sondern auch viele junge“, sagt Kinnebrock. Seit zehn Jahren verkauft der Hobbyhändler Grafiken.
„Viele Besucher erkennen ihre alte Heimat auf den Karten wieder und kaufen sie als Erinnerungsstücke. Andere wiederum sind begeistert, wie stark sich die Städte auf den Plänen von der heutigen Zeit unterscheiden“, sagt er. Das mache den emotionalen Wert der Grafiken aus. Deshalb lassen sich die Kunden einen echten Kupferstich bis zu 60 Euro kosten.
Auch die Kinderbuchklassiker verharren nicht lange als Ausstellungsstücke in den Regalen und Kästen. „Da muss ich gar nicht mehr stöbern. Den Struwwelpeter und Pippi Langstrumpf kennt doch jeder“, sagt Maria Lobig aus Düsseldorf und steckt einen weiteren Klassiker für ihre Enkel in die Tasche. Aber auch Kochbücher ziehen die Besucher magisch an.
Elke Mann ist mit ihrer Familie unterwegs und hat ihr Augenmerk ganz besonders darauf gerichtet. „Wahrscheinlich liegt es an den vielen Kochsendungen im Fernsehen, dass ich sehr gern Kochbücher kaufe“, sagt sie schmunzelnd. Auf dem Büchermarkt könne sie aber noch ein echtes Schnäppchen ergattern.
Ganz außergewöhnliche Literaturwerke bietet auch Axel Dinstühler an. Zum ersten Mal stellt der Hobbyhändler aus Erkelenz in Hilden aus. „Ich biete besonders geschichtsträchtige Werke an“, sagt er. Einige Prunkstücke sind bis zu 100 Jahre alt. „Das Interesse der Besucher liegt besonders auf der Heimatgeschichte dieser Region“, sagt Dinstühler.
Der gelernte Zahntechniker möchte seine Sammelleidenschaft antiker Werke und Wappen mit den Hildener Besuchern teilen. Sein teuerstes Buch über das Hindenburgdenkmal kostet mehr als 60 Euro.