Veranstaltung der Europa-Union: Slowenien stellt sich vor
Die Europa-Union richtete einen stimmungsvollen Abend im Zeichen des Landes aus.
Haan. Slowenien — nicht Slawonien und nicht Slowakei. Die Europa-Union hat ein häufig verwechseltes Land zu ihrem Thema des Jahres 2012 gemacht. Gemeinsam mit dem Kulturamt und der Volkshochschule hatte sie im Kulturzentrum Adlerstraße am Samstag einen deutsch-slowenischen Abend organisiert. Für die etwa 200 Gäste waren kaum ausreichend Tische vorhanden.
Begleitet wurde die Veranstaltung von einer Ausstellung zur 20-jährigen Unabhängigkeit der noch jungen Republik. Die Wahl für das kleine Land im Herzen Europas fiel ganz unkompliziert. „Wir haben jedes Jahr ein anderes Land. Dieses Jahr haben wir Slowenien, weil es einen slowenischen Kulturverein in Hilden gibt und wir dieses Land noch nicht hatten“, sagte Fritz Köhler, Vorsitzender der Europa-Union Haan. Tatkräftig unterstützt wurde der Ortsverband auch durch den slowenischen Konsul, Matja Pen.
Für Begeisterung sorgte der Auftritt des slowenischen Chores Slovenski Cvet. „Der Slowene ist ein sehr romantischer Typ“, sagte Chorleiter Istok Kespret, „er singt also über sein Land, die Liebe und die Sehnsucht.“
Doch slowenische Musik ist alles andere als schwermütig — sogar die Nationalhymne ist ein friedliches Trinklied. Und diese Stimmung kam an im Saal. „Selbst wenn man den Text nicht versteht, das Herz versteht, worum es geht“, sagte Kespret.
Bereits seit 1975 gibt es einen slowenischen Kultur- und Sportverein in Hilden. „Wir haben ungefähr 60 Mitglieder“, sagte Anton Dogsa, Vorsitzender von „Maribor“. „Die meisten sind Slowenen, aber wir haben auch einige deutsche Mitglieder.“
Zu ihnen gehört etwa der ehemalige Hildener Bürgermeister und Slowenienliebhaber Günther Scheib. „Ich mache hemmungslos Reklame für dieses Land“, sagte Scheib bei seinem Vortrag unter anderem über die slowenischen Weinanbaugebiete. „Der gelbe Muskateller ist etwas Einzigartiges.“
Das landschaftlich und kulturell vielfältige Land kommt in Haan überhaupt gut an. Zahlreiche bekannte Bürger des Ortsverbands der Europa-Union waren bereits mehrfach in Slowenien. So wie der Hildener Künstler Hans-Joachim Utke, der im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2012 Zeichnungen in Maribor ausstellen wird.
Und die Mitglieder des Kanuclubs Hilden nehmen regelmäßig an Wettbewerben im Soca-Tal teil, in dem im Ersten Weltkrieg die berüchtigte Isonzo-Front verlief.
Für das leibliche Wohl wurden die beliebte Krainer-Wurst mit Kartoffelsalat und süße Köstlichkeiten serviert. Zudem erfreute sich der Dolenjska-Wein großer Beliebtheit.
Als der Chor einen „Kolo“ anstimmt — das traditionelle slowenische Tanzlied — herrschte im Saal bereits eine sehr schöne und ausgelassene Stimmung. So blieb der Eindruck von einem Land, das so fremd nicht mehr ist: Slowenien, das ist Mitteleuropa „im Kleinen“ — ein wenig Österreich, etwas Ungarn und ein Schuss Italien.