Hildener Sportvereine machen sich gegen Missbrauch stark
Unter dem Motto „Schweigen schützt die Falschen“ wird Gewalt vorgebeugt.
Hilden. Sporttrainer, die ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen müssen: Was sich nach einer strikten Forderung anhört, wird als Teil eines Kooperationsprojekts zwischen Stadt, Stadtsportverband und Hildener Sportvereinen schon bald in die Tat umgesetzt.
Unter dem Leitmotiv „Schweigen schützt die Falschen“ widmet sich das Projekt, initiiert durch den Landessportbund NRW, dem Thema der Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sport. Trainer und Gruppenbetreuer erhalten so die Möglichkeit, sich über das Tabuthema zu informieren und durch zukünftige Schulungsseminare Leitfäden für den richtigen Umgang mit möglichen Konfliktsituationen vorgestellt zu bekommen.
Seinen Beginn fand das Projekt im Rahmen eines thematischen Fachvortrags der Psychotherapeutin Petra Lazik vom Landessportbund vergangenen Mittwoch. „Besonders das sportliche Umfeld ist für potenzielle Sexualtäter eine gute Möglichkeit, Kontakt zu finden. Gerade deswegen ist schnelle Intervention und das richtige Auge für Gefahrensituationen bei Verantwortlichen gefragt.“, so Claudia Ledzbor vom Sportbüro.
Dass nahezu alle Hildener Vereine an dem Projekt teilnehmen, zeige ihr die hohe Bereitschaft sich diesem wichtigen Thema in Zusammenarbeit mit der Stadt zu widmen. „Wir möchten ein Netzwerk schaffen, in denen sich sowohl die betroffenen Kinder an Vertrauenspersonen im Verein, aber auch Verantwortliche an Zuständige der Stadt wenden können.“
Neben der baldigen Einforderung der polizeilichen Führungszeugnisse aller Trainer wurde zudem symbolisch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. So würden alle Beteiligten „Bekenntnis zeigen gegen Missbrauch im Verein“.
Inge Kemmerling, eine der Übungsleiterinnen des Turn- und Sportvereinss Hilden, hält das Präventionsprogramm für wichtig: „Vorbeugen ist besser als Nachsorgen, die Stärkung des Netzwerks unserer Vereine ist ein Schritt in die richtige Richtung.“