Hilden/Haan Inzidenz im Kreis Mettmann liegt bei 100,3

Kreis Mettmann · Einen Corona-Hotspot gibt es im Kreis laut einer Sprecherin nicht. Das Infektionsgeschen sei „diffus“.

 Geimpft wird weiter, dennoch steigen die Zahlen an.

Geimpft wird weiter, dennoch steigen die Zahlen an.

Foto: dpa/Frank Molter

(tobi) Die Inzidenz im Kreis Mettmann ist von Sonntag auf Montag um 17,9 gestiegen und liegt jetzt bei 100,3 – über dem kritischen Grenzwert von 100. „Spezielle Auswirkungen auf die Maßnahmen im Kreis Mettmann hat dieser Wert nicht – zumindest vorerst noch nicht“, sagt Kreissprecherin Daniela Hitzemann.

Natürlich werde diese Entwicklung im Krisenstab besprochen. Jedoch habe NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) stets betont, dass er nicht die einzelnen Inzidenzen betrachte, sondern die des ganzen Bundeslandes. Dort liegt sie bereits seit Freitag über der 100er-Marke, am Montag stieg sie auf 106,6. Es werde wohl auf flächendeckende Maßnahmen in ganz NRW herauslaufen, glaubt Daniela Hitzemann. Trotzdem ist der Kreis alarmiert und behält die Entwicklungen genau im Auge.

Echte Hotspots gibt es laut der Kreissprecherin in den Städten zwischen Monheim und Velbert nicht: „Wir haben in vielen Schulen und Kitas Corona-Fälle – aber in der Regel immer nur vereinzelt.“ In einer Haaner Kita seien fünf Kinder erkrankt, in Heiligenhaus sechs, in Ratingen vier. Das seien die Spitzenreiter bei den Kindergärten. Dazu kommen eine Ratinger Schule mit sechs, eine Velberter mit fünf, eine weitere Ratinger Einrichtung mit vier und eine Schule in Haan mit drei Fällen. Einen Schwerpunkt bei Kitas oder Schulen sieht Daniela Hitzemann daher nicht. „Wir haben aktuell 791 Corona-Fälle“ – nur wenige davon in Kitas und Schulen. „Der Großteil des Infektionsgeschehens ist diffus“, sagt die Kreissprecherin. Dabei spielt offenbar das familiäre Umfeld eine große Rolle.

Die Mutationen spielen bei den Infektionen eine wichtige Rolle, erklärt Daniela Hitzemann. „Sie sind offenbar extrem ansteckend“, sagt sie. Zuletzt wurde die britische Variante bei mehr als der Hälfte aller Corona-Patienten nachgewiesen. Die Quarantänezahlen schnellen im Kreis weiter in die Höhe.

In den Krankenhäusern wird die Lage auch immer angespannter. „Noch ist die klinische Versorgung nicht kritisch“, sagt Daniela Hitzemann. „Wir befinden uns noch im grünen Bereich – allerdings kurz vor gelb.“

Die niedrige Inzidenz am Sonntag – sie lag bei 82,4 – führt die Kreissprecherin überigens auf einen Übertragungsfehler zurück: „Die Fallzahl lag am Sonntag bei 0 – das stimmt natürlich nicht. Dadurch hatten wir auch keine niedrige Inzidenz, sondern einen Wert von etwa 95.“

(tobi)