„Ja zum Leben“ braucht Geld und Ideen
Die Awo Haan stellt seit drei Jahren ein beispielhaftes Projekt auf die Beine.
Haan. Am Ewigkeitssonntag — 20. November — findet um 17 Uhr in der evangelischen Kirche an der Kaiserstraße in Haan die Veranstaltung „Klopfe an den Himmel und lausche dem Klang“ statt. Worte in Szenen und Klängen nennen die Schauspielerin Annette Schramm und der Klangkünstler Jochen Fassbender das Resümee ihrer künstlerischen Arbeit zum Thema Sterben, Abschied und Weiter-Leben. Mit den Empfindungen vieler Menschen an der Grenze vom Leben zum Tod hat Annette Schramm Erfahrungen gesammelt, die sie positiv weitergeben möchte.
Diese Veranstaltung ist die letzte im dreijährigen Projekt „Sag ja zum Leben“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Haan. Mit finanzieller Unterstützung der Glücksspirale (96 000 Euro) und 20-prozentiger Selbstbeteiligung rief die Awo Haan damit eine Bewegung ins Leben, die auf vorbildliche Weise und mit großem haupt- und ehrenamtlichen Einsatz in vielfältiger Weise zum Thema Lebensende aufgeklärt hat.
Eines der großen Projekte ist die Beratung und Begleitung für Trauernde nach einem Suizid. Dazu hat sich bei der Awo Haan eine Experten-Runde von Feuerwehr über Polizei bis zu Pfarrern versammelt, um sich zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Vor allem das Thema Alterssuizid ist nach der Erfahrung umfangreicher als gemeinhin bekannt ist.
Es sei die einzige Gruppe im Kreis Mettmann, wissen Awo-Vorsitzender Frieder Angern und Projektbegleiterin Monika Weck. Seit neuestem ist auch die Haanerin Irena Steinjan mit im Awo-Team. Was in den drei Jahren des Projektes „Sag ja zum Leben“ auf die Beine gestellt wurde , lässt sich sehen. Spektakulär war zu Beginn die Ausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ in der Alten Pumpstation in Haan. Persönlichkeiten aus Haan und anderswo hatten sich Gedanken gemacht, was sie auf ihre letzte Reise mitnehmen wollen und in einen Koffer gepackt. Die Gespräche der Ausstellungsbesucher wollten nicht enden. Und genau das ist, was die Awo will. Die Menschen sollen sich vertraut machen mit dem, was kommt — ohne Angst, ohne Tabus und mit viel Zuversicht.
Die Exkursion zum Bergischen Krematorium in Wuppertal war in den drei Jahren unter anderem Programmpunkt. Ehrenamtliche wurden aus- und weitergebildet. Weitergehen auf diesem Weg will die Awo, kündigte Angern an; in Zukunft auch ohne Unterstützung der Glücksspirale. Dazu braucht sie Geld, Sponsoren und Ideen.