Jäger warnt vor Wildunfällen
Besonders an den Stadteingängen müssen Autofahrer in der Dämmerung mit Rehen rechnen.
Haan. Auf Haaner und Gruitener Gebiet kommt es immer wieder zu Wildunfällen. Allein Ende Januar und Anfang Februar wurden innerhalb von 14 Tagen sieben Autounfälle in Verbindung mit Rehwild auf der Flurstraße registriert.
Weil das Frühjahr und die damit verbundenen Revierkämpfe des Rehwildes die Situation noch verschärfen, sollten Autofahrer besonders in der Abenddämmerung und nachts vorsichtig unterwegs sein — auch auf Straßen, an denen keine Wildwechselschilder stehen. Das Augenmerk sollte dabei angrenzenden Wald- und Feldrändern gelten.
„Wer ungewöhnliche Lichtpunkte am Straßenrand sieht, die sich auch noch bewegen, sollte mit der Geschwindigkeit runter gehen“, rät Adolf Thienhaus, Jäger und Sprecher des Hegerings Haan. Wenn es der Verkehr zulässt, sollten Autofahrer sogar anhalten. „Meistens kommt ein Tier nicht allein“, sagt Thienhaus. Zurzeit sind es zum Beispiel Ricken, die mit ihrem Nachwuchs umherziehen und dabei auch Straßen queren. Junge Rehböcke tragen laut Thienhaus zurzeit ihre Revierkämpfe aus. Suchen sich die Tiere neue Gebiete, kreuzen auch sie Wege und Straßen.
Vom Hildener Stadtgebiet kommen regelmäßig Wildschweine nach Haan. „Ich habe nicht nur welche gesehen, sondern vor zwei Jahren auch schon eines geschossen“, sagt Thienhaus. In Hilden seien die Tiere, die aktuell mit ihren Frischlingen unterwegs seien, bereits heimisch geworden. Nach Haan kämen sie zum Beispiel im Bereich Flurstraße/Kellertor, hätten dort auch schon Gärten verwüstet. Vor allem in der Dämmerung sollten Autofahrer aufmerksam sein.
„Jeder Zusammenstoß ist im Grunde eine Katastrophe“, sagt Thienhaus: „Für den Autofahrer und die Tiere.“ Wenn schwere Tiere wie Wildschweine oder Dachse darin verwickelt sind, seien die Unfälle entsprechend heftiger. Oft gehe dann auch die Windschutzscheibe kaputt. „Ich höre immer wieder, dass es hier nichts gibt. Aber natürlich gibt es hier wilde Tiere. Und eben auch ein dichtes Straßennetz“, sagt Thienhaus.
Über die sieben Wildunfälle zu Jahresbeginn wurde Thienhaus von den Revierjägern informiert. Autofahrer, die mit einem Wildtier zusammenstoßen, müssen auf jeden Fall die Unfallstelle absichern und die Polizei informieren. Die benachrichtigt dann den zuständigen Jäger.
Tipp: Vor allem Rehe haben sehr lichtempfindliche Augen. Sobald sie in den Lichtkegel eines Autos geraten, sind sie völlig orientierungslos, trauen sich nicht mehr vom Fleck oder laufen direkt ins Auto. Wer rechtzeitig bremsen kann, sollte kurz das Licht ausschalten und hupen. Sonst gilt: nicht ausweichen, sondern draufhalten, das Lenkrad festhalten und in der Fahrspur bleiben.