Ostermann sucht Alternativen

Zwei Standorte für das geplante Küchenhaus stehen jetzt im Fokus der Überlegungen. Details erläutert Rolf Ostermann im WZ-Interview.

Haan. Ostermann will wachsen, auch in Haan. Wie berichtet, will das Unternehmen seine Einrichtungshäuser Ostermann und Trends um ein Küchenhaus ergänzen. Ins Auge gefasst hatte geschäftsführender Gesellschafter Rolf Ostermann für den Ausbau des Küchensegments eine Fläche am oberen Ende des Parkplatzes zwischen den beiden vorhandenen Gebäuden. Während Technischer Dezernent Engin Alparslan bereits Anfang April diesem Standort an der Haaner Siedlungsgrenze eine Absage erteilen musste, unter anderem mit Hinweis auf vom Kreis Mettmann geäußerte Bedenken, gab sich Rolf Ostermann vor vier Wochen optimistisch und sah den Standort noch nicht als vollständig gescheitert an.

Herr Ostermann, warum sind Sie so zuversichtlich, was den von Ihnen favorisierten Standort angeht?

Rolf Ostermann: Meine Meinung ist damals wie heute, dass solche Entscheidungen politisch getroffen werden. Das letzte Wort hat die Politik, und von der gab es positive Hinweise zu unserem Vorhaben. Inzwischen weiß ich, dass unser Vorhaben an dem Standort politisch nicht umsetzbar sein wird.

Aber nicht, weil der Haaner Stadtrat es blockiert?

Ostermann: Nein, die rot-grüne Landesregierung will das nicht. Sie schließt eine Umwandlung von Wald beziehungsweise Grünflächen in Gewerbegebiete aus.

Ist das Projekt Küchenhaus damit gescheitert?

Ostermann: Nein, auf keinen Fall. Wir brauchen das Küchenhaus für unsere Standortattraktivierung und -sicherung. Unsere geplante Verkaufsflächenerweiterung ist dringend erforderlich — und unser unternehmerischer Wille.

Wo könnte das Küchenhaus denn gebaut werden?

Ostermann: Wir haben sowohl von der Stadt Haan als auch dem Kreis Mettmann den Auftrag, alternative Planungen auf unseren Grundstücken zu machen und sind da bereits einen großen Schritt weiter.

Und der geht in welche Richtung?

Ostermann: Wir entwickeln gerade die Planungen für zwei mögliche Standorte. Das Küchenhaus könnte auf dem Gelände des Auslieferungslagers von Ostermann an der Landstraße entstehen oder gegenüber der Ostermann- und Trendsfiliale. Wir müssen den optimalen Standort rausarbeiten, dann konkret planen und kalkulieren.

Wann könnte eine Entscheidung fallen?

Ostermann: Vielleicht im Frühherbst dieses Jahres. Wir müssen klären, wo wir was anbauen und neu bauen können, und wo eventuell welche Gebäude abgerissen werden müssen.

Hängt der geplante Bau des Kreisverkehrs in Höhe der Zufahrt auf das Ostermann-Gelände vom Bau des Küchenhauses ab?

Ostermann: Wir brauchen auf jeden Fall eine verkehrliche Verbesserung auf der Landstraße. Allerdings entscheidet jetzt die Lage des Küchenhauses darüber, wo wir tätig werden. Die Frage, was und wo entstehen wird, kann ich deshalb heute noch nicht abschließend beantworten.

Zurzeit werden ja immer mehr Küchencenter und -häuser errichtet und eröffnet. Aber wer kauft sich schon jedes Jahr eine neue Küche?

Ostermann: Ja, die Zahl der Küchenfachmärkte nimmt zu, weil es einen Trend gibt, sich auch beim Küchenkauf von Fachleuten beraten zu lassen. Und diesem Wunsch unserer Kunden wollen wir natürlich auch nachkommen.