Jörg Janke ist neuer Chef in der Polizeiwache
Der 53 Jahre alte Jörg Janke ist der Nachfolger von Hans-Werner Bürgel. Er kommt von der Kreispolizei in Mettmann.
Haan. Jörg Janke ist der neue Leiter der Haaner Polizeiwache. Der 53 Jahre alte Polizeihauptkommissar löst Hans-Werner Bürgel ab, der laut Landrat Thomas Hendele „so gut wie im Ruhestand ist“. Hendele hat Janke Donnerstag offiziell in den doch etwas beengten Räumen an der Dieker Straße als neuen Polizei-Chef in Haan vorgestellt.
„Sie kommen hier nicht in schwieriges Gewässer“, sagte Hendele und verwies auf die Zahlen der Polizeistatistik, die Haan als ausgesprochen sicheres Pflaster ausweisen. „Aber leider entwickelt sich die Zahl der Unfälle in Haan nach oben“, sagte der Landrat, der versicherte, dass dieses Thema nicht allein auf Janke abgewälzt werde. Auch die Direktion Verkehr werde einbezogen.
„In Haan gibt es aber eigentlich keine Unfallschwerpunkte. Da ist nicht all zu viel zu machen. Das müssen wir in gewissem Maße hinnehmen“, sagte Hendele. Zumal im Kreis Mettmann nicht die Geschwindigkeit der Autofahrer das Problem sei. Vielmehr hätten die beim Abbiegen und Vorfahrt gewähren Probleme. „Das ist seit Jahren konstant“, sagte Hendele.
Jörg Janke kennt zwar den Kreis Mettmann, Haan allerdings noch nicht so gut. Deshalb will er sich in den kommenden Wochen zunächst mit der Stadt und ihren Menschen vertraut machen. Bürgermeister Knut vom Bovert ließ ihn wissen, dass er in Haan auf eine anspruchsvolle Klientel stoßen werde, die nicht nachvollziehen könne, dass es laut der Statistik auf einer Insel der Glückseligkeit lebt. „Diese Klientel hätte am liebsten ihren Schupo zurück, den sie 24 Stunden am Tag ansprechen können“, sagte vom Bovert.
Der in den vergangenen Monaten immer wieder formulierten Forderung nach einer rund um die Uhr besetzten Wache erteilte Hendele als Chef der Kreispolizeibehörde erneut eine klare Absage. „Eine Wache produziert keine Sicherheit“, sagte er. Die Anlaufstelle an der Dieker Straße rund um die Uhr offen zu halten, würde sechs Polizisten an die Wache binden. „Dafür müssten wir drei Streifenwagen aus dem Verkehr ziehen, und das machen wir nicht“, sagte der Landrat.
Mit Cezmi Yildiz, Inhaber des Juweliergeschäfts am Neuen Markt, das in der Vergangenheit schon mehrmals überfallen wurde, habe Hendele inzwischen das Gespräch gesucht. Yildiz hatte eine Aktion für eine 24 Stunden besetzte Wache gestartet und dafür mehr als 5000 Unterschriften gesammelt.
Geht es nach Hendele, dürfte die Haaner Wache durchaus etwas größer sein. „Aber wenn Sie beim Land nachfragen, werden Sie die Antwort erhalten, dass der vorhandene Platz ausreicht. Dabei kann es passieren, dass alle Schreibräume der Wache belegt sind, die Kollegen vorne mit der Aufnahme einer Anzeige befasst sind, und wir dann Wartenden keinen Raum anbieten können“, sagte Polizeidirektor Dieter Dersch: „Der Warteraum ist dann tatsächlich draußen auf der Straße.“