Josefs-Krankenhaus erhält eine moderne Notaufnahme
Die Umbauten finden bei laufendem Betrieb statt. Die Kplus-Gruppe steckt 1,4 Millionen Euro in die Verbesserung der Abteilung.
Hilden. Wer einen Notfall oder ungeklärte Beschwerden hat, der kommt hier an — in der sogenannten „Zentralen Aufnahme-Einheit“ (ZAE) des St.-Josefs-Krankenhaus. Die Ärzte dort klären, ob der Patient im Krankenhaus bleiben oder an einen Haus- beziehungsweise Facharzt zur ambulanten Behandlung weiter vermittelt werden muss. Die Zentrale Aufnahme-Einheit des St.-Josefs-Krankenhauses in Hilden hat zunehmend viel zu tun. Das liegt zum einen an der älter werdenden Gesellschaft, erläutert Krankenhaus-Direktorin Monika Felkl. Zum anderen ist die steigende Zahl der Hilfesuchenden auch darauf zurückzuführen, dass es in Hilden keine Notdienstpraxis der niedergelassenen Ärzte mehr gibt.
Viele Patienten mit akuten Beschwerden scheuen den Weg zur nächsten Notdienstpraxis in Langenfeld und gehen lieber direkt ins Hildener Krankenhaus — auch wenn das die Patienten teilweise dann doch zur ambulanten Behandlung an Haus- und Fachärzte weitervermitteln muss, weil es sie stationär nicht aufnehmen darf. „Aber wir weisen keinen Patienten ab“, betont Felkl. Die Kplus-Gruppe hat sich daher entschieden, die Zentrale Aufnahme-Einheit zu modernisieren. Der Umbau läuft seit Januar und soll bis Juli 2018 abgeschlossen sein. 1,4 Millionen Euro investiert der katholische Krankenhaus-Träger.
Ziel des Umbaus ist es, die Arbeitsabläufe der Abteilung zu verbessern. Denn in der Zentralen Aufnahme-Einheit werden nicht nur Notfälle, sondern auch so genannte elektive Patienten betreut. Diese haben eine geplante Operation vor sich und melden sich dazu in der Aufnahme-Einheit an. Dort werden ihre Daten aufgenommen und Voruntersuchungen veranlasst. Damit sich die Hektik des einen Bereichs nicht auf den anderen überträgt und beide in Ruhe arbeiten können, werden sie künftig stärker voneinander separiert. Das erläutert Technischer Leiter Torsten Kanitz.
Die Zentrale Aufnahmeeinheit liegt im ältesten Bauteil des Krankenhauses von 1969. Die besondere Herausforderung der Bauarbeiten ist aktuell, „dass sie bei laufendem Betrieb stattfinden“. Und ausgerechnet über der Zentralen Einheit befinden sich die Operationssäle und die Intensivstation. „Da müssen die Handwerker auch schon mal ungewöhnliche Arbeitszeiten in Kauf nehmen“, erläutert Monika Felkl. Krach darf nur vor Operationen von 6 bis 8 Uhr und dann erst wieder nach den OPs am Nachmittag gemacht werden.
Auch für Dr. Oliver Axmann ist das eine besondere Herausforderung. Seit Beginn des Jahres ist der 49-Jährige neuer Ärztlicher Leiter der Zentralen Aufnahme-Einheit. Gemeinsam mit einem Assistenzarzt obliegt ihm die Erstversorgung, Diagnose- und Therapiekoordination der Patienten. Ein Chirurg sowie ein chirurgischer Assistent und ein 14-köpfiges Pflegeteam stehen ihm zur Seite. Axmann war zuletzt Oberarzt der Klinik für Kardiologie in Mühlheim/Ruhr. „Notfallmedizin hat mir immer Spaß gemacht“, sagt er. Vor allem das Organisationstalent des Mediziners scheint hier gefragt zu sein. Doch Axmann, Vater von zwei Kindern, wirkt stressresistent. Er freut sich auf die neuen Räume. Und die sind — weil erste Anlaufstelle — schließlich die Visitenkarte des Krankenhauses.