Jugendparlament: Politiker ins Verhör genommen
Beim „Speed Debating“ des Jugendparlaments stellten sich fünf Ratsleute den Fragen den Jugendlichen.
Haan. Um mit dem aktuellen Stadtrat ins Gespräch zu kommen, hatten die Delegierten des Jugendparlaments Vertreter aller Fraktionen jetzt zum Speed Debating geladen. Dabei durften die Ratsmitglieder auf die gezielten Fragen der Jugendlichen nur maximal dreißig Sekunden antworten. Ein bisschen mehr Resonanz auf die angekündigte Veranstaltung hätten sich die Organisatoren des Jugendparlamentes schon gewünscht. Gerade mal vier Zuschauer fanden den Weg zum Speed Debating.
Aber immerhin — von den sieben eingeladenen Ratsvertretern stellten sich fünf sichtlich entspannt den Fragen zu vier verschiedenen Themenbereichen. „Wir freuen uns sehr, dass der parteilose Bürgermeister und Vertreter der SPD, der WLH, der CDU und der GAL heute hier sind. Von der FDP und der AfD haben wir leider keinerlei Rückmeldungen auf unsere Einladung erhalten“, sagte Koordinator Daniel Oelbracht in seiner kurzen Eröffnungsrede.
„Wir wollen zum Anfang die Runde ein wenig auflockern und möchten deshalb von Ihnen wissen, was Haan Ihrer Meinung nach für ein Haushaltsgerät sein könnte. Bitte denken Sie daran, dass Sie für eine Antwort nur 30 Sekunden haben, danach schnellt ein Stopschild in die Höhe“, erklärt Miriam vom Jugendparlament.
Großes Erstaunen über die ungewöhnliche Frage, aber Bürgermeister Knut von Bovert muss nicht lange überlegen. Die Stopuhr läuft. „Natürlich ein Rührmixgerät. Verschiedene Interessen werden in unserer Stadt berücksichtigt und bestenfalls miteinander verbunden.“ Die anderen Teilnehmer lachen. Auf die Frage, welche Gemüsesorte Haan symbolisieren könnte, überzeugt Jochen Sack: „Wurzelgemüse“, sagt er grinsend, „wer weiß, wie viele Schätze Haan unterirdisch noch verbirgt.“
Ein großes Thema, das die Jugendlichen brennend interessiert, ist die Frage der künftigen Schullandschaft. Wollen die Politiker ein drei- oder vierzügiges Gymnasium? Vom Bovert plädiert für einen vierzügigen Neubau, Bernd Stracke (SPD) schließt sich an, erinnert aber daran, dass nur 37 Prozent eines Jahrgangs Abitur machen.