Karneval in Hilden Hoppedine erwacht in einer Ente

Hilden · Die Hoppedine ist erwacht, die Session ist eröffnet – am Samstag schallte zum ersten Mal seit vielen Monaten das erste „Itter, Itter – Helau“ über den alten Markt. Parallel wurden die Karten für die Stadthallen-Partys verkauft.

Hoppedine Mareike Schlebusch ist am Samstag auf dem alten Markt in einer Ente erwacht.

Hoppedine Mareike Schlebusch ist am Samstag auf dem alten Markt in einer Ente erwacht.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit einem schillernden Programm und einer zugespitzten Rede der Hildener Hoppedine haben die Karnevalisten am Samstag die Session eröffnet. Auf dem alten Markt ging es bereits um 10.30 Uhr los, um 11.11 Uhr wurde plötzlich eine Ente (Citroën 2CV) vor die Bühne geschoben. Darin Hoppedine Mareike Schlebusch.

Mit spitzer Zunge schaute sie auf die vergangenen Monate zurück, thematisierte beispielsweise die Haushaltsplanungen der Stadt: „Jetzt wird mir aber ganz angst und bange, denn der Sparwahn nimmt uns Jecken auch in die Zange. Also bekommen wir in den nächsten Jahren auch den Rotstift zu spüren. Wo soll das denn dann hinführen? Im Haushalt für 2024 steht für die Jecken eine Summe. Mal sehen, wer ist 2025 der Dumme? Brauchtum und Tradition kosten Geld, aber nur sie bereichern unsere Welt.“ Der abgelehnte Umzug des Festzeltes auf den Nove-Mesto-Platz kommentierte sie so: „Die Sorge ist groß, dass es zu viel Lärm und Beschwerden wird’s geben, aber wir wollen in Hilden doch nur ein schönes und geselliges Stadtleben. In der Nachbarstadt gibt es im Sommer sieben Mal Livemusik auf dem Marktplatz. Und da kommt kein Bewohner auf die Idee und möchte Schadenersatz. Hier in Hilden ist leider so etwas nicht möglich, sind wir hier vielleicht doch zu dämlich?“

Auch die drohende Krankenhausschließung tauchte in der Rede auf: „Die Hildener Bürger fragten sich, wie soll es denn weitergehen? Wir wollen doch nicht vor verschlossenen Türen stehen. (...) Für den Erhalt sieht es im Moment gut aus, wir hoffen, es kann bleiben, unser Hildener Krankenhaus.“

Rund 300 Menschen folgten der Rede der Hoppedine, die die Session im Anschluss mit dem ersten „Itter, Itter – Helau“ eröffnete. Doch damit war die Veranstaltung auf dem alten Markt noch nicht vorbei. Denn das Carnevals Comitee Hilden (CCH) und die Karnevalsgesellschaften hatten für ein buntes Rahmenprogramm gesorgt. Prinzengarde, CCH-Flöhe, die Tanzgarde der Großen Hildener und die HKM-Tänzer traten auf, ebenfalls die Schlagersänger Markus Simons und Frank Wendler. Es gab kühle und wärmere Getränke sowie Waffeln. Bis etwa 14 Uhr feierten die Karnevalisten auf dem alten Markt noch weiter. „Wir sind total froh, dass das Wetter mitspielt und es nicht regnet“, sagte CH-Präsident Stefan Schlebusch zufrieden mit Blick in den Himmel.

Stadthallen-Partys: Kartenverkauf sorgte für Schlangestehen

Parallel zur Sessionseröffnung wurden auch die Karten für die Stadthallen-Partys rund um Altweiber verkauft. Die Menschen standen zeitweise bis hinter Rewe auf der Mittelstraße, mehrere Hundert wollten sich die Tickets für 15 Euro das Stück sichern. So wie Rosemarie Seidler und Inken Oertel. Die beiden Hildenerinnen sind die Ersten, die sich noch am Morgen angestellt haben. „Wir stehen seit 9 Uhr hier“, sagt Inken Oertel. Es sei ein wenig kalt gewesen, aber im vergangenen Jahr war es kälter. Damals waren die Karten erst im Dezember verkauft worden. Zum Glück aber konnten sich die beiden mit heißem Kaffee aufwärmen. „Ich finde es gut, dass die Partys vom Festzelt in die Stadthalle gezogen sind. Dort ist es wärmer, größer, außerdem gibt es ordentliche Toiletten“, sagt Rosemarie Seidler. Beide sind Fans der Karnevalspartys und waren schon häufiger Gast. Karten für die Altweiber-Party und den Seeräuberball am Samstag möchten die beiden kaufen. Doch die Tickets für den Seeräuberball gab es – anders als angekündigt – am Samstag noch nicht. Wann sie verfügbar sind, ist noch unklar. Eventuell ab Donnerstag, hieß es.

Bereits in der kommenden Woche findet der nächste Höhepunkt der neuen Session statt. Am Samstag, 18. November, steht die Prinzenkürung in der Stadthalle an. Einlass ist ab 18 Uhr. Zesamm‘ – Made op Kölsch, Showtanz aus Solingen, die CCH-Flöhe, Tanzgarden aus Hilden, die KG Regenbogen aus Düsseldorf und natürlich die Kürungen der beiden Hildener Prinzenpaare stehen auf dem Programm. Das wird der erste offizielle Auftritt des großen Prinzenpaares Aljoscha I. und Manuela I. sowie des Kinderprinzenpaares Marcel I. und Patrizia I. – der Eintritt kostet 27 Euro. Tickethotline: 02103 44660.