Katholische Gemeinden: Fusion ist beschlossene Sache
Die Gemeinden St. Chrysanthus und Daria in Haan sowie St. Nikolaus in Gruiten haben sich einstimmig für den Zusammenschluss 2013 ausgesprochen.
Haan. Es ist beschlossene Sache. Die Kirchenvorstände der katholischen Gemeinden St. Chrysanthus und Daria Haan und St. Nikolaus Gruiten haben die Fusion der Kirchengemeinden beschlossen.
Zum 1. Januar 2013 soll der Schritt vollzogen werden. Dann wird es nur noch einen Kirchenvorstand geben, dem Fach- und Ortsausschüsse zuarbeiten und Beschlussvorlagen vorbereiten werden.
„Die Abstimmungen waren einstimmig“, sagt Pfarrer Reiner Nieswandt. „In Gruiten wurde länger diskutiert, am Ende gab es auch dort keine Gegenstimme, nur eine Enthaltung.“ Die Bedenken der Katholiken aus Gruiten und ihren Einwand, dass mit einem schlichten Verwaltungsakt eine mehr als 1000-jährige Geschichte zu Ende geht, kann Nieswandt mehr als nachvollziehen.
„Das ist für mich der traurigste Aspekt der Fusion“, sagte er am Mittwoch auf Nachfrage, verheimlicht aber nicht, dass er erleichtert ist, dass die Fusion beschlossen ist. „Das klare Abstimmungsergebnis werte ich auch als Vertrauensbeweis“, sagte er.
Die endgültige Entscheidung über die Fusion trifft Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in Köln. Ihm wollen es die Haaner und Gruitener auch überlassen, über den Namen der neu zu gründenden Pfarrgemeinde zu entscheiden.
„Damit wollten wir Konflikte vermeiden“, sagt Nieswandt. „Es wird aber keinen völlig neuen Namen geben.“ Und egal, wie die Gemeinde künftig heißen wird, die Kirche St. Nikolaus beispielsweise wird ihren Namen auf jeden Fall behalten.
Für die Gemeindemitglieder wird sich nach dem 1. Januar des kommenden Jahren nichts ändern. „Die Zahl der Gottesdienste bleibt ebenso wie alle anderen Angebote“, sagt Nieswandt. Und schränkt gleichzeitig ein: „Die Zahl der möglichen Aktivitäten hängt natürlich auch von der Zahl der Seelsorger und der Zahl der Ehrenamtlichen ab.“
Denn Tobias Zöller hat im kommenden Jahr seine Pflichtjahre als Kaplan erfüllt und wird sich dann in anderen Gemeinden bewerben. „Theoretisch wäre es möglich, dass seine Stelle nicht besetzt wird, aber eigentlich rechne ich nicht damit“, sagt Nieswandt.
Er hat die Fusion vorangetrieben, weil die Arbeit in der Gemeinde immer aufwendiger werde. Gleichzeitig werde es immer schwerer, Frauen und Männer zu finden, die sich langfristig an eine ehrenamtliche Aufgabe zum Beispiel im Kirchenvorstand binden wollen.
„Wir brauchen in den Gremien auch Spezialisten“, sagt Nieswandt. In Gruiten könnte die Gemeinde bei den aktuellen Verhandlungen über die Zukunft des Pfarrsaals gut einen Juristen gebrauchen. Der wäre jetzt erforderlich. Stattdessen würden die Unterlagen zwischen dem Erzbistum in Köln und Haan hin und her gereicht.“ Nieswandt: „Ich bin kein Jurist und will auch keiner werden.“