Kinderbetreuung: Private Kindergruppe Dimido gibt auf
Die von Eltern gegründete Spielgruppe Dimido stellt ihren Betrieb am 19. Juli ein, weil die pädagogische Leiterin ihren Abschied angekündigt hat.
Haan. Am 19. Juli ist der letzte Dimido-Tag. Die von Eltern gegründete und als Verein organisierte Spielgruppe stellt ihren Betrieb ein. Die Mitgliederversammlung hat sich zu diesem Schritt entschlossen, weil die pädagogische Leiterin der Gruppe, Susanne Friebe-Emonts, aus persönlichen Gründen ihren Abschied angekündigt hat.
„Das hat überhaupt nichts mit den Eltern oder dem Umstand zu tun, dass die Gruppe neue Räume suchen musste“, sagt die 47 Jahre alte Erzieherin. Im Gegenteil. Sie bedauert ihren Wechsel sehr. „Das ist mir nicht leicht gefallen“, sagt sie. 17 Jahre lang hat sie die Gruppe mit 24 Mädchen und Jungen im Alter zwischen zwei und drei Jahren betreut. „Und die Nachfrage war immer noch da“, sagt sie. Auch im neuen Kindergartenjahr hätte Dimido zwei Gruppen für je zwölf Kinder bilden können. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass meine Kollegin nach meiner Kündigung ebenfalls nicht weitermachen wollte“, sagt sie.
„Das ist für uns eine äußerst schwierige Situation“, sagt Annika Dürr, Vorsitzende des Vereins. Dass gleich beide Fachkräfte die Spielgruppe verlassen, entziehe ihr die Grundlage. „Wir haben hin und her überlegt, aber wie sollen wir die Gruppe fortsetzen, wenn ihr das Herz fehlt?“, fragten sich Annika Dürr und ihre Mitstreiter im Vorstand, Holger Koschwitz und Agnieszka Kielkowska.
Der Vorstand habe sich nicht in der Lage gesehen, so schnell einen Ersatz zu finden. Denn die neuen Fachkräfte hätten auch den eigentlich geplanten Umzug von der Hochdahler- an die Dieselstraße begleiten, die neuen Räume dort mit pädagogischem Wissen einrichten und ausstatten sollen. „Wir hätten dort einen Gewerberaum mieten können“, sagt Annika Dürr.
Mehr als 15 Jahre hat die Gruppe Räume der katholischen Kirche direkt neben der Kindertagesstätte an der Hochdahler Straße genutzt. Weil die Kirche sowie der Kindergarten abgerissen werden sollen, mussten sich die Eltern von Dimido auf die Suche nach neuen Räumen begeben. Zwar hätte Pfarrer Nieswandt beziehungsweise die katholische Gemeinde der Gruppe in dem geplanten Neubau der Kindertagesstätte einen Raum zur Verfügung gestellt, das Jahr ohne Unterkunft zwischen Abriss und Neubau hätte dennoch überbrückt werden müssen.
Alle diese Überlegungen und Planungen haben sich jetzt erledigt. Der Großteil der 24 Kinder der Dimido-Gruppe, zu denen auch der Sohn von Annika Dürr und ihrem Mann gehört, gehen nach den Ferien in den Kindergarten. „Dimido war ja eine Vorbereitung auf den Kindergarten“, sagt die Vereinsvorsitzende: „Mit einem ähnlichen Angebot wie im Kindergarten.“
Den Eltern, die ihre Kinder für das kommende Jahr bei Dimido angemeldet haben, muss der Verein jetzt absagen. Annika Dürr: „Wir bedauern das sehr und wissen, wie schade das ist, auch für die, die noch zu uns kommen wollten.“
Ein Rückschlag ist das auch für die Kindergartenbedarfsplanung der Stadt Haan, der nun 24 Plätze fehlen. Auch mit ihnen würde das Angebot nicht den Bedarf decken. Im kommenden Kindergartenjahr rechnet die Stadt mit 662 Kindern unter drei Jahren. Ihnen stehen insgesamt 245 Betreuungsplätze (190 in Kindertagesstätten und 55 in der Tagespflege) zur Verfügung.