Hilden droht Verkehrschaos
Der Westring wird saniert: 14 000 Fahrzeuge müssen täglich umgeleitet werden.
Hilden. Tiefe Schlaglöcher und Spurrillen, teilweise aufgewölbt — so unfreundlich für Auto- und Radfahrer ist die Straßendecke. „Der Westring ist nicht nur ein kleines bisschen geschädigt, er ist von Grund auf marode“, sagt Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann. Und das wundert ihn nicht: „Da fahren jeden Tag 14 000 Fahrzeuge drüber, das ist unvermeidbar.“
Immerhin wurde der Westring in den 1970er-Jahren gebaut, damals noch als Kreisstraße. „An einem kleinen Teilabschnitt wurde mal die Fahrbahndecke erneuert, sonst ist da nichts passiert“, sagt Mittmann. Teilweise war die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer reduziert — „nicht gerade das, was man sich für eine Umgehungsstraße wünscht.“
Deshalb müssen sich die Hildener und alle, die in die Stadt wollen, auf umfangreiche Behinderungen einstellen. Im September sollen laut Landesbetrieb Straßen NRW, der für die Sanierung der Landesstraße zuständig ist, die Arbeiten an drei Bauabschnitten beginnen. „Straßen NRW hat eine Bauzeit von zehn Wochen prognostiziert. Das ist nur möglich, wenn in allen Abschnitten gleichzeitig gearbeitet wird“, sagt Mittmann: „Unser Wunsch war, den Verkehr zumindest in eine Richtung zu erhalten. Es sieht nicht mehr danach aus.“
Stattdessen wird der mittlere Bauabschnitt vom Schalbruch bis Auf dem Sand voll gesperrt. „Um den Verkehr einspurig weiterlaufen zu lassen, muss die Straße 8,50 Meter breit sein, um die Arbeiter vor dem fließenden Verkehr zu schützen. Der Westring ist dort aber nur 8,05 Meter breit“, sagt Mittmann. Der komplette Neubau von Fahrbahn sowie Geh- und Radweg ist dort geplant. „Da wird alles abgerissen, bis in 90 Zentimeter Tiefe.“
Im nördlichen Bauabschnitt — Schalbruch bis Gerresheimer Straße — wird der Anliegerverkehr für die Anwohner aufrechterhalten, lediglich Fahrbahndecke und Radweg werden saniert. Im südlichen Bauabschnitt von Auf dem Sand bis Ellerstraße werden die Anlieger ebenfalls über eine Fahrbahn geführt, so dass die Unternehmen im Gewerbegebiet erreichbar bleiben.
Mitte November sollen die Bauarbeiten beendet sein. Die Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro trägt laut Straßen NRW das Land. Für die Bauzeit wird es eine Umleitung geben. „Die große Runde, ganz außen rum über die Autobahn. Denn Straßen NRW darf die Umleitung nur über eigene, nicht über kommunale Straßen führen“, sagt Mittmann. Eine Woche vor Baubeginn werden entsprechende Schilder aufgestellt. Laut Mittmann sind zum Beispiel die Kreuzungen am Fritz-Gressard-Platz und an der Berliner-/Hochdahler Straße jetzt schon an der Lastgrenze: „Für alle Beteiligten wird das Frust geben, das ist klar.“