Kindliche Neugierde ist nochso groß wie vor 40 Jahren
Die Private Kindergruppe Haan bezog vor vier Jahrzehnten die Räume an der Guttentag-Loben-Straße.
Die kleine Lotta liegt auf dem Bauteppich der „Gruppe 3“ und quietscht vor Vergnügen. Die bunten Wände, die vielen Spielsachen, die anderen Kinder — für das knapp einjährige Mädchen gibt’s viel zu bestaunen und zu erleben. Von Fremdeln keine Spur. „Lotta kommt jetzt hier in den Kindergarten, und man merkt, ich muss mir keine Sorgen machen, sie fühlt sich sichtlich wohl“, erzählt Mutter Jenny Guttmann. Lotta ist bereits ihre dritte Tochter, die die private Kindergruppe an der Guttentag-Loben-Straße besucht. „Bei der Auswahl des Kindergartens war mir wichtig, dass es eine vollwertige Ernährung gibt, die Kinder viel draußen sind, sich bewegen können und eine liebevolle Atmosphäre herrscht. All das habe ich in den Jahren hier erlebt“, sagt Jenny Guttmann.
Seit 2002 leitet Erika La Rameé die Einrichtung, hat aber schon Jahre zuvor als Erzieherin mitgearbeitet. Bereits 1970 wurde der Verein Kindergruppe Haan von einigen Eltern gegründet, die entweder generell keinen Betreuungsplatz für ihre Kinder fanden oder mit den konfessionellen und städtischen Angeboten nicht konform gingen. Die erfolgreiche Entwicklung (siehe Info-Box) sieht Erika La Rameé vor allem im erzieherischen Konzept, das sich unter anderem an den Leitgedanken der Montessori-Pädagogik orientiert. „Es geht um Leben lernen. Die Kleinen sollen das Miteinander in einer geschützten Gemeinschaft erlernen und sie sollen in ihrer Selbstständigkeit unterstützt werden, nach dem Motto ,Hilf mir es selbst zu tun’ “.
Der fünfjährige Vincent füllt Wasser in einen Plastikbecher, gibt dann Gips dazu. „Misch am besten ganz vorsichtig, dann spritzt es nicht so“, schlägt Erzieherin Elke Kühn vor. Einmal pro Woche bietet sie den Kindern eine Forschergruppe an. Vincent ist hochkonzentriert und gibt Erbsen und Bohnen dazu. „In einer Woche passiert etwas ganz Aufregendes, dann werden die Keimlinge den Gips sprengen“, verspricht die Erzieherin.
Als Dienstälteste im Team kann sie sich noch gut an die alten Zeiten erinnern: „Natürlich haben sich die Kinder verändert, so wie sich die Gesellschaft verändert hat. Aber wenn wir in die Natur gehen, in den Wald und an den Bach, dann hat sich in der Neugierde und der Freude in all den Jahren bei den Kindern nichts verändert.“
Markus Knaup, Vereinsvorsitzender und Vater eines Kindes, ist überzeugt, dass nur so ein gutes Miteinander funktionieren kann: „Es ist uns ganz wichtig, dass sich Eltern im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit einbringen, weil wir davon ausgehen, dass nur ein enges Zusammenspiel zwischen Eltern und Pädagogen den hohen Qualitätsanspruch, den wir haben, sichern können. Wir schaffen so dem Personal Entlastung, was wiederum den Kindern zu Gute kommt.“