Kleiderkammer hat mehr Platz

Nach einem Jahr im Blauen Haus ist die Kleiderkammer Haan nun an die Steinkulle 3 umgezogen.

Foto: Staschik

Haan. „Wir haben uns im Blauen Haus sehr wohl gefühlt“, bekennt Brigitte Hausdorf. „Aber die Räumlichkeiten waren einfach viel zu klein.“ Immer nur fünf Personen konnten gleichzeitig im Angebot stöbern. Für die Helfer war es sehr beengt, Nachschub wurde umständlich vom Lager in der Steinkulle herangeschafft. „Die Menschen mussten teilweise lange warten und standen bei Wind und Wetter draußen auf der Straße. Das sorgte stellenweise für eine recht angespannte Stimmung.“ Und die Haaner, die früher regelmäßig die Kleiderkammer besuchten, blieben einfach weg.

All das ist nun Geschichte. In Windeseile zog die Kleiderkammer in eine leer stehende Halle, in der auch das Lager untergebracht ist. Erst seit einer Woche ist dort auch die Ausgabe. Das hat sich herum gesprochen. In den neuen Räumen ist es brechend voll. „Der Umzug hat sich bewährt“, findet Helferin Sabine Gross-Seibler. „Es ist ein viel besseres Arbeiten hier und man kann bei Bedarf schnell mal ins Lager huschen und nachlegen.“ Indem sie diese Worte spricht biegen zwei weitere Helferinnen mit Bergen von Taschen und Koffern um die Ecke. „Die sind immer schnell weg.“ Eine andere Kollegin spielt derweil mit einem kleinen Mädchen, während die Eltern sich in Ruhe umsehen. „Die Stimmung ist deutlich besser“, stellt Brigitte Hausdorf fest. In den neuen Räumen haben neben Klleidung für Damen, Herren und Kinder auch Haushaltswaren, -textilien und Spielzeug Platz. Für Schuhe gibt es sogar einen eigenen Raum. „Der ist bei den Besuchern sehr beliebt.“ Gefragt sind auch warme Winterjacken. Und Kochtöpfe. Allein an diesem Morgen gehen über ein Dutzend Töpfe über die Ladentheke. „Die Spendenbereitschaft der Bürger reißt nicht ab“, freut sich Birgit Hausdorf, die gemeinsam mit inzwischen 100 Helfern dafür sorgt, dass alles rund läuft. Was augenblicklich fehlt sind: „Fahrräder, Töpfe, Herrenkleidung in kleinen Größen und Handarbeitsbedarf.“ Eine besondere Herausforderung ist es für die Helfer, wenn die Belegung in der Notunterkunft an der Adlerstraße wechselt. Dann müssen 150 Menschen gleichzeitig versorgt werden. „Wir haben an einem einzigen Tag 150 Pakete nach Vorgaben des Roten Kreuzes gepackt“, so Hausdorf.