Kleiderkammer ist umgezogen
Das Lager wurde an die Steinkulle verlegt. Die Miete für dieses und ein weiteres Objekt kostet 18 000 Euro jährlich.
Eine logistische Meisterleistung vollbrachten die ehrenamtlich engagierten Frauen und Männer der Kleiderkammer Haan beim Umzug vom Windhövel-Lager in ihr neues Domizil in eine Lagerhalle an der Steinkulle 4. Bereits mittags war von den etwa 40 Helfern — die meisten davon Frauen — alles mit einem angemieteten Lkw an den neuen Standort transportiert worden. In der 300 Quadratmeter großen Halle im Gewerbegebiet Steinkulle, hell und sauber, haben Kleider, Haushaltwaren, Kleinmöbel und sonstiges ausreichend Platz.
Wie Hubert Gehring, Geschäftsführer des SKFM Haan und offizieller Mieter der Lagerhalle, erklärte, konnte ein ganz normaler und unbefristeter Mietvertrag abgeschlossen werden. Auf seine ehrenamtlichen Helferinnen ist er mächtig stolz. „Atomkraftwerk auf zwei Beinen“ nennt er jede von ihnen und meint damit ihre Tatkraft und ihr Mitdenken für die Haaner Flüchtlingshilfe. Spenden können auch künftig im blauen Haus der evangelischen Kirchengemeinde an der Martin Luther Straße abgegeben werden. Das allerdings erst wieder nach den Sommerferien. Die Annahmezeiten werden rechtzeitig bekannt gegeben. Dazu Angela Brüntrup: „Wir nehmen in Zukunft alle Arten von Textilien dankbar an. Jedoch haben wir uns entschlossen, in naher Zukunft nur Kleinmöbel zu akzeptieren, also nur solche, die in einen Pkw passen.“ Sagt es und verschwindet wieder, um beim Entladen des Lkw mit anzupacken.
Die restlichen verbliebenen Möbel und Kleidungsstücke im Windhövel-Lager werden in den nächsten Tagen von der Wuppertaler Tafel abgeholt, mit der man eine hervorragende Zusammenarbeit pflege, sagt Brüntrup. Der Erfahrungsaustausch mit den erfahrenen Wuppertaler Tafel-Helfern sei für die Haaner Ehrenamtler eine wichtige Unterstützung, hat Angela Brüntrup erfahren. Denn die Wuppertaler versorgen alle Bedürftigen in ihrer Stadt, während die Haaner Kleiderkammer ausschließlich für die Flüchtlinge zuständig ist.
Der SKFM muss für die Anmietung der zwei Objekte in der Steinkulle und in der Martin-Luther-Straße zirka 18 000 Euro jährlich aufbringen, sagt Hubert Gehring. Das sei nur mit Hilfe von Spenden realisierbar. Und damit steht für alle Ehrenamtler das Werben um Sponsoren an herausragender Stelle. Dabei freuen sich die Aktiven schon jetzt auf das Benefizkonzert, das der Solinger Orchesterverein am 12. September in der katholischen Kirche geben wird. Vermittelt wurde es durch Kleiderkammer-Ehrenamtlerin Mitschi Kulas-Scherf, deren Ehemann in dem Solinger Orchester spielt.