Tradition in Hilden Kleine Martinszüge unter Auflagen
Hilden. · Die großen Stadtteilumzüge anlässlich des Martinsfestes fallen in diesem Jahr wahrscheinlich aus.
Wird es in diesem Jahr trotz Corona Martinszüge in Hilden geben? Jein, heißt es dazu von der Verwaltung: „Die Feste und Umzüge rund um den Martinstag haben in Deutschland aber auch in Hilden eine lange Tradition. Die Botschaft zu teilen und Bedürftigen zu helfen ist heute aktueller denn je. Deshalb steht die Stadt Hilden kleinen, einrichtungsbezogenen Brauchtumsumzügen grundsätzlich offen gegenüber“, sagt Daniela Karberg, Sachgebietsleiterin Allgemeine Ordnungsangelegenheiten. Sie schränkt ein: „Stadtteilzüge mit mehreren Hundert Teilnehmern sind – Stand heute – angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens aber auch aufgrund der Vorgaben der Coronaschutzverordnung nicht genehmigungsfähig.“
Aber auch die Züge von Grundschulen oder Kindergärten unterliegen strengen Vorschriften: „Um eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus bestmöglich vorzubeugen, sind für die Durchführung von Veranstaltungen tragfähige und realistische Hygienekonzepte erforderlich. Diese Konzepte prüft das Ordnungsamt individuell und gibt den Antragstellern gegebenenfalls auch die Möglichkeit, nachzubessern.“
Kitas und Schulen könnten demnach kleine Umzüge organisieren, an denen die Kinder teilnehmen, die auch tagsüber in diesen Einrichtungen zusammen sind. „Angehörigen und Geschwisterkindern könnte eine Teilnahme ebenfalls ermöglicht werden, wenn diese zum Beispiel in einer eigenen Gruppe und unter Einhaltung der Abstandsregeln hinter der Kitagruppe oder Klasse mitgehen“, sagt die Verwaltungsmitarbeiterin. Denkbar sei auch das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung innerhalb der „Begleit-Gruppe“. Daniela Karberg: „Grundsätzlich ist also vorstellbar, dass bis zu einer Teilnehmerzahl von maximal 100 Personen und unter Beachtung gewisser Vorsichtsmaßnahmen die Hildener Kinder auch in diesen besonderen Zeiten nicht auf den liebgewonnene Brauch verzichten müssen.“
Der Sankt-Martinsverein Hilden-Süd hatte schon Mitte Juli die Reißleine gezogen: „Den großen Umzug wird es in diesem Jahr nicht geben“, sagte der Zweite Vorsitzende und Vereinssprecher Hans-Peter Rauscher damals. Die Vereinsmitglieder haben sich aber Gedanken über eine Alternative gemacht: „Wir möchten, dass der Martinsgedanke auch in diesem Jahr gelebt wird“, betonte der Vorsitzende Udo Höpfner. Darum soll es ab Mittwoch, 4. November, bis Mittwoch, 11. November, dem Martinstag, eine Aktionswoche geben. Wie genau diese aussehen wird, wollen die Mitglieder noch mitteilen. Eins ist aber schon jetzt klar: Am Samstag, 7. November, soll St. Martin mit Mundschutz wieder auf dem Wochenmarkt stehen und an die selbstlosen Taten des Heiligen erinnern.