Langes Warten auf den Bürgersaal
Die Baugenehmigung für die Renovierung des St.-Nikolaus-Saales liegt vor. Doch es gibt eine Klippe.
Haan. Andere hätten längst aufgegeben. Patrick Kampmann, Gerd Büll und Nadja Bieniek aber eint der Trotz: „Jetzt erst recht!“ Und seit knapp einem Monat liegt sie endlich vor, die Baugenehmigung. Damit darf der alte, sichtbar in die Jahre gekommene Pfarrsaal von St. Nikolaus modernisiert werden. Eine Hürde weniger vor dem Start des 550.000 Euro-Projekts, aber noch lange kein grünes Licht. Vor der entscheidenden Unterschrift unter die 60 Jahre gültige Erbbaurechtsvereinbarung zwischen der Kirche und dem Trägerverein muss die Aufteilung der Flurstücke noch geregelt werden.
„Und daran kann das Ganze schlimmstenfalls noch komplett scheitern“, sagte Patrick Kampmann nüchtern und geradeaus am Montagabend. 33 Augenpaare, die anwesenden Mitglieder, schauten ihren ersten Vorsitzenden erschrocken an - bei der Jahreshauptversammlung des Trägervereins Gruitener Bürgersaal.
An zwei Stellen fehlt es dem Saalbau an dem zwingend erforderlichen Fünf-Meter-Abstand zur benachbarten Bebauung. Das war kein Problem, solange alles der Kirche gehörte. Doch nun, vor der Abgabe an einen privaten Verein, ist das nach Darstellung von Kampmann der letzte Stolperstein für das Projekt. Ein klärendes Gespräch mit dem Haaner Bauamt ist bereits terminiert.
Und weil Kampmann gerade bei den schlechten Nachrichten war, legte er gleich noch eine oben drauf: Wenn dann, irgendwann einmal, der Pfarrsaal modernisiert ist, darf er nur bis 22 Uhr genutzt werden. Lediglich drei Ausnahmen lasse das städtische Haaner Ordnungsrecht zu: Die Silvesternacht, die Karnevalszeit von Altweiber-Donnerstag bis einschließlich Rosenmontag und die Haaner Kirmes sind XXL-Nächste ohne Sperrstunde.
Damit kippt einstweilen der Plan, den Saalbetrieb durch die Vermietung an Geburtstags- und Hochzeitsgesellschaften zu finanzieren. Wer hört schon auf zu feiern, wenn es gerade am schönsten ist? Eigentlich wollten die Gruitener in diesen Tagen bereits die Einweihung ihres runderneuerten Dorfmittelpunkts feiern. Immerhin soll der Pfarrsaal von St. Nikolaus in privater Trägerschaft Ersatz sein für das von der Stadt geschlossene Bürgerhaus.