Lösung für die Ellscheider Straße gesucht
Nach dem „Nein“des Kreises Mettmann zur Mittelinsel auf der Ellscheider Straße brauchen Politik und Verwaltung neue Ideen.
Haan. Dass eine Querungshilfe oder eine Mittelinsel auf der Ellscheider Straße (K20) in Höhe der Bushaltestelle „Nachtigallenweg“ durchaus Sinn haben würde, darin sind sich die Mitarbeiter im Tiefbauamt und die Politiker einig. Schließlich halten dort die Busse der Linie 742, die Gymnasiasten aus Gruiten einmal in der Stunde nach Haan und wieder zurück bringen.
Dafür müssen die Schüler die Ellscheider Straße überqueren. Auf der ist zwar eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern vorgegeben, mancher Autofahrer ist dort aber durchaus auch schneller unterwegs.
Nur: Für ein solches Bauwerk ist an dieser Stelle kein Platz. Der Kreis Mettmann hat nach einem Ortstermin Anfang Mai in einer schriftlichen Stellungnahme begründet, warum dort keine Mittelinsel gebaut werden könne. Wichtigstes Argument ist dabei der Schwerverkehr.
Die Ellscheider Straße ist 6,50 Meter breit, weil sie als Kreisstraße auch den sogenannten überörtlichen Verkehr aufnehmen muss. Auch müssen dort zwei Linienbusse ebenso aneinander vorbeikommen wie zwei Lastwagen. Dies erfordert eine Fahrbahnbreite von mindestens 6,35 Meter.
Weil Mittelinseln für Fußgänger in der Regel zwei Meter breit sind, bliebe nur noch eine Restbreite von 4,50 Metern. „Insofern wäre die Mittelinsel für den Schwerverkehr ein nicht zu passierendes Hindernis“, sagt Ralf Hetzel vom Kreis Mettmann.
Verabschieden wollten sich die Politiker von der Maßnahme auf der Ellscheider Straße dennoch nicht. „Vielleicht ist uns dort schon geholfen, wenn wir eine durchgezogene Linie auftragen oder einen Zebrastreifen anlegen“, schlug Petra Lerch (GAL) vor. Und ihr Fraktionskollege Jochen Sack ergänzte: „Es könnte an dieser Stelle auch eine Temporeduzierung geben.“
Gerhard Herder (UWG) schlug eine ganz andere Variante vor, die zwar nicht das Queren der Ellscheider Straße erleichtert, aber die Schüler sicherer zum Gymnasium bringen könnte: Morgens und mittags, wenn die Zahl der Schüler unter den Fahrgästen im Bus besonders hoch ist, soll die Linie 742 von der Ellscheider Straße in die Feldstraße abbiegen und in Höhe des Amselwegs an einer neuen Haltestelle die Schüler in Richtung Gymnasium aussteigen lassen.
Der Bus könnte dann im Kreisverkehr Dieker Straße wenden und anschließend seine übliche Strecke über die Nordstraße fahren. „Dadurch entstehen der Stadt keine Kosten, und es könnte das Problem entschärfen“, warb Herder für seinen Vorschlag.