Jugendwerkstatt: Hilfe beim Berufseinstieg
Seit 25 Jahren unterstützt die Jugendwerkstatt benachteiligte Jugendliche. Es werden Jugendliche bis 25 Jahre für Tätigkeiten im Metallbau, Lager und Handel ausgebildet.
Hilden. Der Weg zu einem sicheren Arbeitsplatz ist häufig steinig. Das weiß auch Gerlinde Heidenreich (53). Sie wurde sechs Jahre als Langzeitarbeitslose abgestempelt, bis sie wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß gefasst hat. Nur herumsitzen sei nichts für sie. Deshalb ist Heidenreich aktiv geworden. Das Jobcenter hat sie in die Gemeinnützige Jugendwerkstatt vermittelt.
Sie ist kein Einzelfall. Einerseits sind es Menschen über 50 Jahren, die einen neuen Berufseinstieg wagen wollen, andererseits Jugendliche, die beruflich im Abseits stehen. Beiden Altersgruppen bietet die Jugendwerkstatt eine Hilfe zur Integration in die Berufswelt. Sie bildet aus, vermittelt und unterstützt bei Problemen rund um den Beruf. Vor allem aber gibt sie den Betroffenen Hoffnung — seit 25 Jahren.
Geschäftsführer Olaf Schüren blickt zufrieden auf die Jahre zurück. „Die Hauptaufgabe der Werkstatt ist es vor allem, sich um die Menschen zu kümmern“, sagt er. Viele Jugendliche würden dabei eine individuelle Unterstützung benötigen. Einige leiden unter einer Lernbehinderung, andere kommen aus dem Strafvollzug, aus desolaten Familienverhältnissen oder haben sprachliche Defizite. „Diese Leute haben ohne Hilfe keine Chance auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Schüren.
Um effizient zu helfen, kooperiert die Jugendwerkstatt mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, Berufsschulen und Unternehmen in der Umgebung. Diese Zusammenarbeit ist maßgeblich für den Erfolg verantwortlich. „Etwa 80 Prozent unserer Auszubildenden erreichen den Berufseinstieg“, sagt Klaus Kampling-Zink, Verantwortlicher für die Azubis.
In der Jugendwerkstatt werden Jugendliche bis 25 Jahre für Tätigkeiten im Metallbau, Lager und Handel ausgebildet. Darunter ist Eugen Brunner (21), der in der hauseigenen Werkstatt zum Teilezurichter ausgebildet wird. In eineinhalb Monaten schließt er seine Ausbildung ab und hat ein Praktikum in Aussicht.
Für den aus Russland stammenden Brunner war es vor allem schwierig, die Sprachbarriere zu überwinden. „Die Jugendwerkstatt hilft mir sehr. Alleine hätte ich nichts gefunden“, sagt er. Andreas Riffel (16) absolviert seine Ausbildung als Konstruktionsmechaniker: „Ich habe keinen Schulabschluss. Alleine kann ich keine Ausbildung oder Arbeit finden.“