Hildener fühlte sich beim Porsche-Kauf betrogen Autogeschäfte landen vor Gericht

HILDEN/LANGENFELD · Der Porsche-Kauf beim Angeklagten missfiel einem Hildener derart, dass er Anzeige erstattete.

Mit einem prominenten TV-Anwalt im Schlepptau, fand sich ein Düsseldorfer auf der Anklagebank des Langenfelder Amtsgerichts wieder. Für den Advokaten dürfte der 50-Jährige tief in die Geldbörse gelangt haben, obwohl er – mittlerweile von Sozialleistungen lebend – diesbezüglich nicht mehr allzu flüssig sein dürfte. Das scheint noch vor Jahren anders gewesen zu sein, jedenfalls hatte der nun wegen des Betruges angeklagte Mann in 2018 einem Hildener ein Auto versprochen. Nicht irgendeins, sondern einen Porsche Panamera. Für 28 300 Euro sollte die Luxuskarosse ihren Besitzer wechseln, was sie dann offenbar auch tat. Allerdings nicht so, wie es es dem neuen Besitzer aus Hilden versprochen worden war.

Denn der hatte das Geld auf den Tisch gelegt in der Annahme, dass der Import und die Anmeldung – wie vereinbart – mit im Preis enthalten seien. Das jedoch scheint nicht so gewesen zu sein, stattdessen prangte an seinem neuen Auto nun noch ein russisches Nummernschild. Der Panamera war noch in Moskau angemeldet und man kann sich gut vorstellen, was nun an bürokratischem Aufwand folgen sollte. Am Ende blätterte der frustrierte Käufer, reichlich verärgert, für die Ummeldung noch weitere 4500 Euro auf den Tisch.

Angeklagter soll einen BMW
„auf Pump“ gekauft haben

Das allerdings war noch längst nicht alles, was sich der einschlägig vorbestrafte Angeklagte hatte zu Schulden kommen lassen. Er hatte dazu noch „auf Pump“ einen BMW gekauft, die Fahrzeugpapiere waren als Sicherheit bei der kreditgebenden Bank verblieben. Weil er aber knapp bei Kasse gewesen sei und das mittlerweile verkaufte Haus vor der Zwangsversteigerung stand, habe er den Wagen unbedingt verkaufen wollen. Das Problem: Ohne Papiere geht sowas bekanntlich nicht. Die wiederum hatte der Mann beim Straßenverkehrsamt in Mettmann als verloren gemeldet und den Verlust dort eidesstattlich versichert. Dieser kriminelle Vorgang landete nun also auch noch in der Anklageschrift. 

Konnte er davon ausgehen, die Raten bei der BMW-Bank bezahlen zu können, oder nicht? Der Angeklagte sagt ja, die Richterin sah das anders. Ihm habe das Wasser bis zum Hals gestanden, der Gerichtsvollzieher sei bei ihm damals ein und aus gegangen: In so einer Lage könne man kaum davon ausgehen, noch irgendwem etwas bezahlen zu können. Der Angeklagte tat das dann doch noch: Nach dem Hausverkauf hatte er seine Gläubiger ausgezahlt. Die Bank hatte die 27 800 Euro für den finanzierten BMW bekommen – und noch 12 200 Euro als Strafzahlungen obendrauf. Die Sache mit dem Panamera aus Moskau wurde eingestellt. Am Ende hatte der Angeklagte dann Glück, nach dem eingeräumten Betrug und angesichts seiner Vorstrafen nochmals mit einer Geldstrafe davongekommen zu sein.