Mehr Jugendliche sollen sich einbringen

Das Jugendparlament tagte und beriet auch über das Jugendcafé.

Haan. Drei Themen sollten Montagabend die Sitzung des Jugendparlaments prägen: das geplante Jugendcafé, eine Verschönerung der Stromkästen und eine Müllaktion. Doch eigentlich stand die Frage im Mittelpunkt, wie es gelingen könnte, Jugendliche zur aktiven Mithilfe bei den Projekten zu bewegen. Beispiel Jugendcafé: Laut einer Umfrage haben sich alleine am Gymnasium 201 Schüler von Klasse 7 bis zur Q1 dazu bereit erklärt, beim Aufbau und Betrieb der Einrichtung mitzuwirken.

Zum letzten Treffen am vorigen Freitag kamen gerade mal 13 Schüler von Haupt-, Realschule und Gymnasium. Von der Waldorfschule kam niemand. „Mir haben viele Mitschüler heute gesagt, sie hätten von dem Treffen nicht gewusst. Welche Kanäle genau haben wir denn genutzt, um darüber zu informieren?“, fragt Parlamentsmitglied Dominik Budych in die Runde. Meike Lukat von der AG Jugend ist sichtlich überrascht. „Die Presse hat berichtet, in Facebookgruppen wurde der Termin bekanntgegeben. So erreicht man doch eigentlich nahezu jeden.“

Roxy Zambon schlägt vor, Termine zukünftig an den Infotafeln der Schulen auszuhängen. Der Vorsitzende Lucio Dröttboom geht noch einen Schritt weiter: „Wir sollten Durchsagen während der Schulstunden machen, sicherer geht’s wirklich nicht.“ Mit einer neu gegründeten AG will Gymnasiast Lucio seine Mitschüler dazu bewegen, sich für das Jugendcafé einzubringen. Andernfalls droht dem Projekt aus Mangel an jugendlichem Engagement bald das endgültige Aus. Zwei Ausflüge am 27. Mai und am 2. Juni zum erfolgreich funktionierenden Jugendcafé in Monheim sollen interessierten Schülern einen ersten Eindruck verschaffen, wie ein solches Projekt auf die Beine gestellt werden kann.

Auch für die geplante Müllsammelaktion am 11. Juni um 15 Uhr auf den Haaner Schulhöfen wünscht sich das Jugendparlament viel „Menpower“ von Gleichaltrigen. „Ein Spiel im Rahmen der EM mit deutscher Beteiligung gibt’s am Samstag nicht, das wäre also keine Ausrede“, sagt Jugendkoordinator Daniel Oelbracht mit Blick in seinen Kalender und schlägt vor, ein anschließendes Grillfest als Anreiz zu planen.

Ob das als Motivation ausreicht, weiß allerdings niemand. „Selbst wenn das Jugendparlament erstmal alleine da steht, so kann man den Jugendlichen zumindest zeigen, dass Dreck wegmachen nicht peinlich ist“, findet Peter Burek vom Jugendamt. Ein weiteres Projekt: Die hellgrauen Telekomkästen sollen verschönert werden.

„Was haltet ihr davon, wenn ihr die Kunstlehrer eurer Schulen einbindet und die vielleicht mit den Schülern schöne Motive erarbeiten?“ schlägt Simone Graetz von der SPD den Jugendlichen vor. Die nächste Sitzung findet am 20. Juni um 19 Uhr statt.