Monstertrucks: Kraftprotze mit 1320 PS
300 Zuschauer kamen zur Monstertruck-Show auf das Gelände von Ostermann.
Haan. Wer auf kraftprotzende PS-Monster und lautstarkes Motorendröhnen steht, kam am Sonntag auf dem Ostermann-Gelände voll auf seine Kosten. Wo sonst Möbel eingeladen werden, zermalmten diesmal „Scream“, ein 850 PS starker Monstertruck, sowie „Dragon“, seines Zeichens sogar mit 1320 PS ausgestattet, insgesamt vier PKW, von denen anschließend naturgemäß nicht mehr viel übrig war.
„Das ist wahnsinnig laut, so hatte ich mir das hier überhaupt nicht gedacht“, sagt Leon Hansen (9), der mit seinen Eltern kam und von der gebotenen Show absolut begeistert war. 90 Minuten lang wurde aber nicht nur für Kinder einiges geboten.
Sowohl Männer als auch Frauen staunten quasi im Minutentakt über die actionreichen Darbietungen der „Stunt Movie Production“. Ob drei BMW im Formationsflug auf zwei Reifen, ein Motorradfahrer mitten durch eine brennende Feuerbarrikade oder ein alter Golf mit mehrfachem Überschlag — es gab nichts, was es nicht gibt.
Mit jeder Minute stieg die Begeisterung der knapp 300 Zuschauer an, und die Augen, insbesondere der Kinder, wurden größer und größer. „Es hat richtig Spaß gemacht, auch wenn die Temperaturen ruhig etwas höher hätten sein können“, sagt Heinz Bernord (47) über den gelungenen Nachmittag.
Tatsächlich mussten sogar Mützen und Handschuhe wieder ausgepackt werden, aber zumindest die dunklen Wolken am Himmel wurden durch die dröhnenden Motoren weggepustet. Es blieb über die gesamte Zeit trocken.
Verantwortlich für die Vorführung mit der einen oder anderen schauspielerischen Einlage war Gino Winter (41), der die „Stunt Movie Production“ 2003 gründete. Er wurde schon von Kindesbeinen an für die Stunteinlagen geschult. Sein Vater und Großvater gründeten 1967 die „German Hell Drivers“. Gino Winter, Jahrgang 1970, war demnach sofort mittendrin und führt die Unternehmung nun weiter.
Mittlerweile befindet sie sich sogar schon in der vierten Generation, da in der aktuellen Show auch seine fünf Kinder eingebunden sind. Peter (17) als bereits etablierter Fahrer und Kelly (5) auf einem Quad sind am Sonntag ebenfalls am Start gewesen.
„Wir treten pro Jahr etwa 100 bis 110 Mal auf, da kommt man natürlich viel rum“, sagte Gino Winter. Fast 400 Autos werden dabei jährlich geschrottet, häufig gestiftet von Privatleuten. Gut möglich also, dass am Sonntag auch einige Haaner beim endgültigen Abschied ihrer Wagen zugesehen haben. Dass dies zumindest zu einem guten Zweck geschah, darüber waren sich die Besucher am Sonntag einig.