Frühjahrsputz im Beet
Mit dem April wird es in den Kleingartenvereinen wieder lebendiger. Die WZ begleitet Silvia und Axel Göllner aus Haan durch ihr Gartenjahr und gibt Tipps für die richtige Pflege von Pflanzen und Gemüse.
Haan. Für Silvia und Axel Göllner ist es immer noch eine kleine Überraschung, was so alles in ihrem Garten aus der Erde sprießt. Erst im vergangenen Jahr haben die beiden das 320 Quadratmeter große Grundstück im Kleingärtnerverein Haan übernommen. 70 Quadratmeter davon nutzen sie für den Anbau von Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Rhabarber. Über die Saison kommen noch Tomaten, Salat, Bohnen und vieles mehr dazu.
Eines haben sie im vergangenen Jahr schnell gemerkt: Auch ein kleines Fleckchen Land kann ganz schön viel Obst und Gemüse abwerfen. „Ich habe die Mengen echt unterschätzt“, erzählt Silvia Göllner (55). Drei Zucchinipflänzchen setzte sie im vergangenen Jahr in die Erde. Und musste anschließend wochenlang Familie und Bekannten die bekannte Kürbisart wie Sauerbier anpreisen.
Neues Jahr, neues Glück. Im Winter herrschte noch Ruhe in den Parzellen. Doch so langsam wird es in den 58 Gärten wieder belebter. Ins Gartenjahr gestartet sind die Göllners zunächst mit ein bisschen Frühjahrsputz in den Beeten. Allen braunen und welken Blättern machten sie den Garaus. „Vor dem Winter dürfen die Pflanzen ja noch nicht zu radikal gestutzt werden, damit sie vor Frost geschützt sind“, weiß Axel Göllner (60). Der kommt jetzt hoffentlich nicht mehr.
Trotzdem wollen die beiden Hobbygärtner mit großen Pflanzaktionen noch abwarten, bis die Eisheiligen vorbei sind. Ihr Wissen rund um den Garten lesen sich Axel und Silvia Göllner im Internet oder in Fachbüchern an. „Außerdem geben die Nachbarn Tipps“, erzählt Axel Göllner.
In das inzwischen verkleinerte Gemüsebeet haben sie für die neue Saison bereits Erbsen gesäht, zudem wachsen im Hochbeet die ersten Radieschen, Möhren und Kräuter. „Wahrscheinlich werden wir die Radieschen als erstes ernten können“, sagt Silvia Göllner. „Dazu muss es jetzt nur ein bisschen wärmer werden“, ergänzt ihr Mann.
Das wünschen sich die beiden nicht nur für das Gedeihen ihrer Pflanzen, sondern auch für ihr eigenes Wohlbefinden. Denn: Seit sie den Garten haben, lieben sie dieses Gefühl, inmitten der Natur zu sein. So oft es geht, sind sie von morgens bis abends im Schrebergarten. Immer dabei: Hund Sammy. „Der genießt das auch“, weiß Silvia Göllner. Die Laube ist komplett mit Herd und Backofen ausgestattet, zudem gibt es zwei Schlafgelegenheiten und einen kleinen Heizofen. Und natürlich auch eine Toilette. Im Sommer schlafen Göllners oft in der Hütte. „Es ist wunderbar, am nächsten Morgen aufzuwachen und die Vögel zwitschern zu hören“, sagt Silvia Göllner.
Der Rasen im vorderen Teil des Gartens hat schon seinen ersten Schnitt hinter sich. Die Magnolie steht in voller Blüte und zieht zuerst die Blicke auf sich. Jeden Tag wird es ein wenig grüner. Beim Unkrautzupfen ist Silvia Göllner noch ein wenig zurückhaltend: „Ich weiß manchmal nicht genau, wer Freund und wer Feind ist“, sagt sie. Das wird in ein paar Wochen einfacher, wenn die Pflanzen größer sind, erste Blüten und Früchte tragen.
Bis es soweit ist, können Göllners die Zeit im Garten etwas ruhiger angehen lassen, auf der kleinen Terrasse vor der Laube die ersten Sonnenstrahlen genießen und den Blick über ihr kleines Paradies schweifen lassen.